Bericht: Auf alles vorbereitet sein
Gemeinsam Hindernisse überwinden
Der Berufseinstieg ist für viele Jugendliche eine aufregende, aber auch herausfordernde Lebensphase. Dieser Bericht liefert wertvolle Informationen und Anlaufstellen, um Jugendliche bestmöglich durch mögliche Schwierigkeiten während der Ausbildung zu begleiten.
Herausforderungen während der Ausbildung erkennen
Wenn Auszubildende während der Berufsausbildung auf Hindernisse stoßen, ist Unterstützung gefragt. Mögliche Indikatoren können beispielsweise schlechte Noten oder viele Fehltage sein. Der erste Schritt besteht darin, gemeinsam mit den Jugendlichen herauszufinden, wo die Probleme liegen. Wo liegen die größten Schwierigkeiten? Liegen die Schwierigkeiten in der Berufsschule, im Betrieb oder im Privatleben? Im Gespräch können z. B. gesundheitliche Einschränkungen, Lernschwierigkeiten oder Konflikte im Betrieb ermittelt werden.
Zusammen eine Lösung finden
Nach einem ersten Gespräch können schließlich unterschiedliche Hilfsansätze erwogen werden. Sind die Auszubildenden beispielsweise aus privaten oder gesundheitlichen Gründen, z.B. eine Schwangerschaft, gefordert, kann eine Teilzeitausbildung eine geeignete Maßnahme sein. In Form einer assistierten Ausbildung können sich die Jugendlichen z.B. von Ausbildungsbegleiterinnen und Ausbildungsbegleitern Unterstützung holen.
Besteht die Gefahr, dass Auszubildende die Prüfungen nicht bestehen, kann eine Verlängerung der Ausbildungszeit in Betracht gezogen werden. In den meisten Fällen sind hierfür längere Ausfallzeiten, beispielsweise aufgrund von Krankheit, verantwortlich. Bei betrieblichen Problemen, z.B. zwischenmenschlichen Konflikten, ist ein Wechsel in einen anderen Betrieb sinnvoll.
Diese Stellen bieten Unterstützung
Wenn Gespräche mit der Ausbilderin oder dem Ausbilder die Situation nicht verbessern, sollten sie Hilfe von außen suchen. Dafür stehen verschiedene Anlaufstellen zur Verfügung, auf die Sie die Jugendlichen hinweisen können:
- Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit: In einem gemeinsamen Gespräch wird erörtert, ob eine assistierte Ausbildung für die Jugendlichen in Betracht kommt. Eine Ausbildungsbegleiterin bzw. ein Ausbildungsbegleiter steht ihnen bei Schwierigkeiten im Betrieb oder in der Berufsschule zur Seite. Haben die Jugendlichen bereits ihre Ausbildung abgebrochen, kann mit einer Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme (BvB) die Zeit bis zur nächsten Ausbildung sinnvoll genutzt werden.
- Ausbildungsbegleiterinnen und -begleiter des Senior Expert Service (SES): Das Mentoringprogramm VerAplus des SES stellt - zur Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen - Auszubildenden ehrenamtliche Helfer/innen zur Seite. Die erfahrenen Fachleute unterstützen die Jugendlichen bei Schwierigkeiten im Ausbildungsbetrieb und der Berufsschule. Auch für private Sorgen haben die Mentoren ein offenes Ohr.
- Beratung für berufliche Rehabilitation und Teilhabe: Bei gesundheitlichen Problemen können Maßnahmen der beruflichen Rehabilitation helfen. Die Auszubildenden können z.B. mit Hilfsmitteln oder Anpassungen am Arbeitsplatz unterstützt werden.
- Ausbildungsberatung der Kammern (z.B. bei Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern): Wenn Jugendliche das Gefühl haben, sie werden nicht richtig ausgebildet, helfen die Berater/innen der zuständigen Kammern weiter.
Rückfalloption
Seit 2020 ist im Berufsbildungsgesetz (BBiG) die sogenannte Rückfalloption verankert. Diese richtet sich an Auszubildende, die ihre Abschlussprüfung in einer drei- bzw. dreieinhalbjährigen gestuften Berufsausbildung nicht bestanden haben. In diesem Fall können sie beantragen, dass ihnen der Berufsabschluss im zweijährigen Ausbildungsberuf anerkannt wird.
So können beispielsweise Auszubildende, die ihre Abschlussprüfung zur Köchin/ zum Koch nicht bestanden haben, die Anerkennung des Berufsabschlusses Fachkraft-Küche beantragen.
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