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Experteninterview: Mentoring-Programme für leistungsstarke und leistungswillige Jugendliche

Der Goldstandard der Pädagogik

Ingvelde Scholz ist Lehrerin am Friedrich-Schiller-Gymnasium in Marbach am Neckar. Sie leitet die Begabten- und Begabungsförderung und ist Koordinatorin der Initiative LemaS (Leistung macht Schule). Hier erzählt die Expertin über ihre Arbeit im Mentoring.

Porträtbild von Ingvelde Scholz.

Foto: privat

Ingvelde Scholz:

Mentoring-Expertin

planet-beruf.de: Frau Scholz, was ist Mentoring?

Ingvelde Scholz: Mentorinnen und Mentoren begleiten in der persönlichen Entwicklung und fördern fachliche Fähigkeiten. Im Zentrum stehen immer die Stärken, Interessen und Ziele der Mentees. Es gibt auch Peer-Mentoring, bei dem kleine Gruppen gefördert werden. Zwischen Mentor/in und Mentee sollte eine vertrauensvolle Beziehung bestehen. Mentoring ist letztlich der Goldstandard der Pädagogik und der Begabten- und Begabungsförderung. Wichtig sind die strukturellen Voraussetzungen: eine Laufzeit von mindestens einem Jahr, regelmäßige Treffen, die geeignete Zusammenstellung von Mentor/in und Mentee, die Schulung und Begleitung der Mentorinnen und Mentoren, passende Zielabsprachen und gemeinsame Reflexionen über den Entwicklungs- und Lernprozess.

planet-beruf.de: Wie können leistungsstarke und leistungswillige Jugendliche entsprechend gefördert werden?

Ingvelde Scholz: Da es beim Mentoring um Weiterentwicklung geht, ist es wichtig, gemeinsam lang-, mittel- und kurzfristige Ziele zu formulieren. Im weiteren Prozess können sich natürlich auch neue Ziele ergeben. Die Förderung ist individuell und passgenau auf die oder den Mentee abgestimmt. Manche wollen ihre Persönlichkeit weiterentwickeln, andere nehmen an Wettbewerben teil, besuchen Akademien, da gibt es vielfältige Möglichkeiten. Als Mentoren und Mentorinnen können wir Impulse geben, die die Mentees anregen, über ihr Potenzial nachzudenken und die Fähigkeiten zu entfalten. Die oder der Mentee fertigt ein Stärken-Profil an und überlegt sich: Wo habe ich schon Erfolge erbracht, was sind meine Interessen? Die Stärken und Talente sind so vielfältig wie die Menschen.

planet-beruf.de: Was sind Voraussetzungen für eine Teilnahme an Mentoring-Programmen?

Ingvelde Scholz: Es gibt überall Jugendliche mit Stärken und Interessen sowie mit besonderen Fähigkeiten. Es gibt auch sehr viele Mentoring-Programme, die sich an Nicht-Gymnasiasten wenden. Oder auch an Kinder sozial benachteiligter Familien, weil selbstverständlich auch diese viel Potenzial haben. Voraussetzung für ein gelingendes Mentoring ist die Bereitschaft, sich als Mentee aktiv und engagiert einzubringen sowie Leistungsbereitschaft, Leistungswillen und Leistungsfreude zu zeigen. Mentoring ist keine Einbahnstraße.

"Lehrkräfte benötigen einen stärkenorientierten Blick."

(Ingvelde Scholz)

planet-beruf.de: Wie können Lehrkräfte und Berufsorientierungscoaches die Jugendlichen unterstützen?

Ingvelde Scholz: Lehrkräfte benötigen einen stärkenorientierten Blick und sollten darauf achten, was die jungen Menschen können. Und sie sollten den Jugendlichen aufmerksam und aktiv zuhören. Je nach Stärkenprofil überlegt man, wo die Mentees vielleicht ein Praktikum machen können, an welchem Projekt sie teilnehmen können oder welches Mentoring-Programm sich für sie eignet.

Vertiefende Arbeitsblätter auf planet-beruf.de

Auf planet-beruf.de finden Sie unter Lehrkräfte und BO-Coaches » Material zum Download » Arbeitsblätter (einschließlich BO-Hefte) vertiefende Arbeitsblätter.

Wettbewerbe für Schülerinnen und Schüler

Schülerinnen und Schüler können entsprechend ihrer Interessensgebiete an verschiedenen Wettbewerben teilnehmen, z.B. Jugend forscht, Jugend trainiert für Olympia & Paralympics oder den BundesUmweltWettbewerb. Erbrachte Leistungen können zum Teil schulisch anerkannt werden. Weitere Informationen zu den Wettbewerben finden Sie z.B. in der Infobroschüre des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

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