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Interview: Als Ausbildungspatin/-pate Jugendliche motivieren

Jugendliche mit ihren Berufswünschen ernst nehmen

Katharina Schillings engagiert sich nebenberuflich bei AusbildungsPaten im Kreis Recklinghausen e.V. Als Ausbildungspatin begleitet sie Jugendliche beim Übergang von der Schule in die Ausbildung oder während der Ausbildungszeit.

Porträtbild von Katharina Schillings

Katharina Schillings:

Ausbildungspatin

planet-beruf.de: Wie haben Sie von der Möglichkeit erfahren, Ausbildungspatin zu werden?

Katharina Schillings: Ich habe im Internet nach einem Ehrenamt gesucht, weil ich neben meinem kaufmännischen Beruf etwas Soziales machen wollte.

planet-beruf.de: Welche Aufgaben übernehmen Sie als Ausbildungspatin?

Katharina Schillings: Das richtet sich nach der aktuellen Situation der Jugendlichen. Mit Schülerinnen und Schülern überlege ich gemeinsam, in welche Richtung es gehen könnte. Wir besuchen auch Infoveranstaltungen. Wir als Ausbildungspaten erhalten außerdem Schulungsangebote des Vereins. Dort bekomme ich zum Beispiel Adressen oder Tipps für Orientierungstests, die ich an die Jugendlichen weitergebe.
Später suche ich gemeinsam mit den Jugendlichen nach einem Ausbildungsplatz und helfe bei der Bewerbung. Wir verfassen zusammen ein Anschreiben oder üben ein Vorstellungsgespräch. Ist ein "Patenkind" schon in der Ausbildung, helfe ich zum Beispiel bei Problemen im Betrieb oder bei Fragen zur Arbeitszeitregelung.

planet-beruf.de: Wie erfahren die Jugendlichen von dem Angebot?

Katharina Schillings: Zusammen mit Lehrkräften organisiert unser Verein Infoveranstaltungen an Schulen. Manchmal sprechen die Lehrkräfte auch Schülerinnen und Schüler an oder die Jugendlichen machen sich gegenseitig darauf aufmerksam. Wenn es keine Corona-Maßnahmen gibt, werden auch "Speed-Datings" veranstaltet. Dabei gehen Ausbildungspaten in die Schulen und treffen sich mit interessierten Schülerinnen und Schülern. Man unterhält sich kurz und schaut, ob die Chemie stimmt.

planet-beruf.de: Wie viele Jugendliche begleiten Sie?

Katharina Schillings: Ich betreue im Moment eine Jugendliche. Andere Ausbildungspatinnen und -paten begleiten drei oder vier Jugendliche. Das hängt von den individuellen Zeitkapazitäten ab.

planet-beruf.de: Wie motivieren Sie die Jugendlichen für die Berufsorientierung?

Katharina Schillings: Die Jugendlichen sind grundsätzlich motiviert. Was öfter vorkommt, ist der Gedanke "Ich kann das ja noch gar nicht". Da erkläre ich dann, dass man für einen Ausbildungsplatz noch nicht alles können muss. Viel wichtiger ist die innere Einstellung, die Bereitschaft, den Beruf zu lernen.

planet-beruf.de: Wer kann Ausbildungspatin bzw. Ausbildungspate werden?

Katharina Schillings: Im Prinzip jeder, der Zeit und Freude für die Arbeit mit jungen Menschen mitbringt. Bei uns im Verein engagieren sich sowohl Berufstätige als auch Menschen im Ruhestand.

"Ganz wichtig ist es, die Kinder mit ihren Berufswünschen ernst zu nehmen."

(Katharina Schillings )

planet-beruf.de: Wie können Eltern ihre Kinder bei der Berufswahl unterstützen?

Katharina Schillings: Ganz wichtig ist es, die Kinder mit ihren Berufswünschen ernst zu nehmen. Auch bei Wünschen, die für die Eltern unrealistisch klingen. Denn Wege und Möglichkeiten gibt es immer. Es ist auch gut, den Kindern ein Feedback zu ihren Fähigkeiten zu geben und Vorschläge zu machen, welcher Beruf dazu passt. Ist das Kind noch in der Anfangsphase, kann man sich die Berufe von Familienmitgliedern genauer anschauen. Häufig sind viele Berufe in einer Familie vertreten.

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