Experteninterview: Anschreiben und Lebenslauf - das ist dem Ausbildungsbetrieb wichtig
Mit der richtigen Bewerbung zum Wunschberuf
Sabine Zeidler ist Leiterin für Einstiegsprogramme bei der Schwarz Dienstleistung. Ihr Bereich koordiniert den Berufseinstieg von jungen Menschen bei der Schwarz Gruppe. Im Interview berichtet sie, worauf es bei einer guten Bewerbung ankommt.
Sabine Zeidler:
Leiterin für Einstiegsprogramme
planet-beruf.de: Frau Zeidler, wie blicken Sie und die Unternehmen der Schwarz Gruppe auf die Berufsorientierung junger Menschen?
Sabine Zeidler: Viele junge Menschen fragen sich: Welche Ausbildung passt am besten zu mir? Was entspricht meinen Stärken? Woran habe ich Freude? Welche verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten gibt es? Um vor der Bewerbung Antworten hierauf zu finden, kann es nützlich sein, möglichst offen heranzugehen und sich über verschiedene Wege zu informieren – also bei Schulveranstaltungen, Messen und auf offiziellen Webseiten. Die Unternehmen der Schwarz Gruppe bieten vielfältige Einstiegsmöglichkeiten für Schülerinnen und Schüler. Auf unserer Seite berufseinstieg.schwarz informieren wir über unsere Ausbildungen, Abiturientenprogramme und dualen Studiengänge.
planet-beruf.de: Auf welchem Weg bewerben sich junge Menschen bei Ihnen um einen Ausbildungsplatz, per Post oder eher auf digitalem Weg?
Sabine Zeidler: Schülerinnen und Schüler können sich bei uns online über das jeweilige Karriereportal bewerben. Auf diesem Weg können die Personalbereiche von allen Unternehmen der Schwarz Gruppe, also Lidl, Kaufland, PreZero, Schwarz Produktion, Schwarz Digits und Schwarz Dienstleistungen, die Bewerbungen gleich eindeutig zuordnen sowie schnell und datenschutzgerecht prüfen.
planet-beruf.de: Welche Dokumente sollen die Bewerberinnen und Bewerber mitsenden? Werden bei Ihnen immer Anschreiben und Lebenslauf erwartet?
Sabine Zeidler: Welche Unterlagen Bewerberinnen und Bewerber einreichen sollten, hängt grundsätzlich immer vom jeweiligen Unternehmen und Berufsbild ab. Hierüber sollten sich Bewerberinnen und Bewerber im Vorfeld informieren. Üblicherweise sind für uns ein Lebenslauf und die letzten schulischen Zeugnisse erforderlich. Je nach bisherigem Werdegang können zusätzliche Nachweise hilfreich sein. Auf ein Anschreiben hingegen verzichten wir über alle Unternehmen der Schwarz Gruppe hinweg.
planet-beruf.de: Was ist Ihnen als Personalverantwortliche wichtig beim Lebenslauf?
Sabine Zeidler: Je nach Berufsbild hilft uns ein Lebenslauf, der möglichst alle bisherigen schulischen und beruflichen Stationen sowie Kontaktdaten beinhaltet – gerne ergänzt um passende Zusatzqualifikationen, welche die Bewerberinnen und Bewerber in der Freizeit oder durch Schul-AGs erworben haben. Letztendlich zählt für uns aber vor allem die Motivation. Eine zukunftsgerichtete und professionelle Ausbildung der Nachwuchskräfte sehen wir als unsere Aufgabe.
"Junge Menschen sollen den Berufseinstieg wählen, der wirklich zu ihnen passt."
(Sabine Zeidler)
planet-beruf.de: Können Sie Eltern einen Tipp geben, wie sie ihr Kind am besten beim Bewerbungsprozess unterstützen?
Sabine Zeidler: Ich empfehle Eltern: Machen Sie Ihr Kind neugierig, informieren Sie sich gemeinsam und zeigen Sie auf, welche Vielzahl an Möglichkeiten das berufliche Leben bieten kann. Dabei ist es aus meiner Sicht entscheidend, dass man in jungen Jahren einen Beruf wählt, der einen fordert, der Spaß macht und Weiterentwicklung ermöglicht. Wenn Eltern ihre Kinder dazu ermutigen, alle Angebote frei zu vergleichen, können die jungen Menschen den Berufseinstieg wählen, der wirklich zu ihnen passt .
planet-beruf.de: Worauf achten Sie bei einer Bewerbung am meisten?
Sabine Zeidler: Grundsätzlich prüfen wir jede eingegangene Bewerbung individuell auf Passung zum Berufsbild, zu unseren Fachbereichen, dem Unternehmen und den Erwartungen der Bewerberinnen und Bewerber. Die Beratung und Begleitung junger Menschen liegen uns dabei sehr am Herzen.
planet-beruf.de: Erwarten Sie, dass ein junger Mensch eventuelle Behinderungen gleich im Anschreiben erwähnt?
Sabine Zeidler: Wir haben nicht die Erwartung, dass wir über eine Einschränkung informiert werden – weder während des Auswahlprozesses noch nach Vertragsabschluss. Gerne kann aber selbstverständlich eine freiwillige Angabe erfolgen, etwa wenn wir dadurch mögliche Benachteiligungen von vornherein ausgleichen können.
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