Tagesablauf Sozialversicherungsfachangestellte/r - Rentenversicherung

Zuerst sichte ich alle Unterlagen, die wir von den Versicherten erhalten, in der elektronisch angelegten Akte in unserem Datenverarbeitungsprogramm. Eine Versichertenakte ist wie ein Lebenslauf. Dort sind alle Schul- und Beschäftigungszeiten der oder des Versicherten vermerkt. Ich prüfe, ob alle Unterlagen vollständig ausgefüllt sind. Halt, hier fehlt etwas! Schnell verfasse ich eine Bemerkung im Programm und fordere die fehlenden Unterlagen an.

Eine Unterweisung ist eine Schulung bei uns in der Rentenversicherung. Gemeinsam mit unseren Ausbildern und anderen Auszubildenden bearbeiten wir dabei sogenannte Leittexte. Ein Leittext ist eine Ausbildungsmethode zu einem bestimmten Fachthema. Heute beschäftigen wir uns mit dem Thema Witwen- oder Witwerrente. Die bekommen Menschen, deren Lebens- oder Ehepartner gestorben ist. In dieser Ausbildungsmethode erarbeiten wir uns selbst, wie wir einen solchen Rentenantrag am Computer richtig bearbeiten und auch, welche Gesetze grundlegend sind.

Nun machen wir eine Stunde Mittagspause.

Alles, was ich zuvor in der Unterweisung gelernt habe, wende ich praktisch an. Am Computer bearbeite ich nun einen Antrag auf Witwen- beziehungsweise Witwerrente. Alle Anträge, die wir von unseren Versicherten erhalten, erscheinen zunächst in unserem elektronischen Postkorb. Dort überprüfe ich, ob alle Angaben stimmen. Wenn Angaben oder Unterlagen fehlen, schreibe ich direkt aus dem Programm Briefe an die Versicherten oder an andere Behörden.

Vor mir liegt ein Antrag, bei dem ein paar Angaben fehlen. Außerdem kann ich nicht alles lesen. Deshalb rufe ich direkt bei dem Versicherten an und erfrage die fehlenden Angaben. Dann erhalte ich einen Anruf von einer Versicherten. Sie will wissen, wie der Bearbeitungsstand ihres Antrags ist. Beim Telefonat achte ich darauf, dass ich deutlich spreche und alles verständlich erkläre.

Ich kann meinem Ausbilder jederzeit Fragen stellen. Zum Beispiel, wenn ich während der Bearbeitung eines Antrags nicht weiter weiß. Am Ende des Tages fasse ich die wichtigsten Fragen zusammen, die ich nicht sofort dringend klären musste, und stelle sie meinem Ausbilder. Gemeinsam besprechen wir die Fragen und schauen uns einzelne Anträge noch einmal an. Mir ist der Austausch wichtig. Dadurch erfahre ich von meinem Ausbilder auch, was bereits gut lief und was vielleicht noch nicht so gut läuft.

Jetzt habe ich Feierabend.