Podcast: Einblick in die Baubranche - einfach erklärt
Hoch oder Tief? Bauberufe im Blick
Gebäude, Straßen, Brücken oder Tunnel - um sie zu bauen, braucht es viele verschiedene Berufsgruppen. Dazu gehören zum Beispiel Berufe im Hoch- oder im Tiefbau. Aber welche Berufe sind das genau?
Verena Martin ist Personalsachbearbeiterin in einem Bauunternehmen. Sie erzählt im Interview von beliebten Ausbildungsberufen. Frau Martin gibt auch einen Einblick, welche Fähigkeiten für eine Ausbildung in der Baubranche wichtig sind und welche Herausforderungen manche Berufe mit sich bringen.
Möchtest du wissen, welche Zukunftschancen die Baubranche bietet? Dann klick jetzt rein in die Folge.
Fabia: Berufswahl - Mein Weg: Der Podcast von planet-beruf.de für Schülerinnen und Schüler
planet-beruf.de Sprecherin: Einblick in die Baubranche - einfach erklärt
Fabia: Hallo, ich bin Fabia. Die Welt wächst, die Städte verändern sich, neue Gebäude und neue Straßen und Wege werden gebraucht. Das bietet viele Chancen für junge Leute wie dich. Ob handwerklich begabt oder Technik-Fan, die Baubranche bietet jede Menge unterschiedliche und abwechslungsreiche Ausbildungsberufe - in luftiger Höhe im Hochbau, unter der Erde im Tiefbau oder im Büro. Ich spreche heute mit Verena Martin, sie ist Personalsachbearbeiterin bei einer Tochterfirma der Juchem Gruppe. Dort kümmert sie sich hauptsächlich um die Auszubildenden und um Schulungsangebote.
Vielen Dank Frau Martin, dass Sie mir ein paar Fragen beantworten!
Verena Martin: Sehr gerne!
Fabia: Gut, dann starten wir: In der Baubranche gibt es viele verschiedene Ausbildungsberufe. Welche sind das zum Beispiel?
Verena Martin: Die klassischen Ausbildungsberufe der Baubranche sind natürlich der Tiefbaufacharbeiter, Tiefbaufacharbeiterin, danach die Weiterentwicklung zum Straßenbauer, Kanalbauer, Straßenbauerin, Kanalbauerin. Der Asphaltbauer ist auch noch möglich und sehr beliebt ist der Baugeräteführer, Baugeräteführerin. Indoor haben wir auch noch ganz klassische Büro-Ausbildungsberufe, das wäre beispielsweise die Bürokauffrau, der Bürokaufmann, die Industriekauffrau und auch der Industriekaufmann. Sehr abwechslungsreich - ist bei uns auch immer sehr beliebt - der Beruf des Vermessers, der Vermesserin oder auch des Bauzeichners, der Bauzeichnerin, denn die beiden Berufe vereinen beide Orte: Sie finden sowohl indoor als eben auch outdoor statt.
Fabia: Eine große Auswahl also. Und welche Interessen sollten junge Menschen haben, wenn sie in der Baubranche arbeiten wollen?
Verena Martin: Wir hatten eben schon das Beispiel des Baugeräteführers kurz angesprochen, darauf würde ich noch mal näher eingehen. Denn wer sich beispielsweise für große Maschinen interessiert, kann dieser Leidenschaft über den Beruf des Baugeräteführers, der Baugeräteführerin eben nachgehen. Hier gehört nämlich das Bedienen von Baumaschinen zur Hauptaufgabe des Arbeitsalltags. Somit kann man neben der Leidenschaft für große Maschinen eben auch sein Hobby zum Beruf machen.
Fabia: Und welche Fähigkeiten oder Stärken sind in dieser Branche wichtig?
Verena Martin: Als Auszubildender im Straßenbau oder Auszubildende im Straßenbau sind vor allem handwerkliches Geschick, technisches Verständnis und auch Teamfähigkeit wichtig. Zudem sollte man ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen sowie auch Interessen an modernen Bauweisen, Bauverfahren und Maschinen mitbringen. Zuverlässigkeit und auch die Bereitschaft, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln, sind ebenfalls entscheidend, um eben im Straßenbau auch weiterhin erfolgreich zu sein. In den Ausbildungsberufen im Büro ist es auch sehr wichtig, im Team arbeiten zu können, weil man dort natürlich auch mit mehreren Menschen zusammenarbeitet und auch eben abteilungsübergreifend zuständig sein wird. Und hier sind die Schulfächer gerade vielleicht im Bereich Wirtschaft, Rechnungswesen, Rechnungsprüfung sehr wichtig, um dort auch die Zusammenhänge zu verstehen zwischen der Schule und auch dem Berufsalltag.
Fabia: Das sind ja ganz vielfältige Bereiche, die da wichtig sind. Welche Herausforderungen kommen denn auf Auszubildende in der Baubranche zu?
Verena Martin: Ja, Auszubildende in der Baubranche haben natürlich körperlich anspruchsvolle Arbeit auf der Baustelle, der sie sich entgegensetzen müssen. Und die Auszubildenden sind eben dort auch gerade auf der Baustelle wechselnden Wetterbedingungen ausgesetzt, sei es im Winter Kälte, Regen oder im Sommer auch starker Hitze. Das kann gerade zu Beginn herausfordernd sein und auch das Baustellenumfeld kann sehr herausfordernd sein, zum Beispiel auf einer Autobahn. Der ständige Lärmpegel ist zu Beginn der Ausbildung auf jeden Fall herausfordernd. Aber trotz dieser Herausforderungen bietet die Ausbildung eben auch ja sehr viele Chancen und eben auch Weiterentwicklungsmöglichkeiten an.
Fabia: Gibt es in der Baubranche eigentlich auch Ausbildungen, die sich für junge Menschen mit Behinderungen eignen?
Verena Martin: Ja, hier kommt es natürlich ganz auf die Einschränkung an, die jemand mitbringt. Körperliche Arbeit ist in den gewerblichen Berufen natürlich Voraussetzung. Aber gerade im kaufmännisch-technischen Bereich gibt es weitere zahlreiche Ausbildungsmöglichkeiten, die man auch mit einer körperlichen Einschränkung ausüben kann.
Fabia: Aktuell arbeiten in der Baubranche deutlich mehr Männer als Frauen. Wie kann die Branche attraktiver für Mädchen und Frauen werden?
Verena Martin: Mädchen und Jungen können gleichermaßen ermutigt werden, sich für eine Ausbildung in der Baubranche zu interessieren, indem man den Fokus auf die Vielseitigkeit und die modernen Aspekte des Berufs legt. Es geht nicht nur um körperliche Arbeit, sondern auch um das technische Verständnis, die Organisation einer Baustelle beispielsweise und die Fähigkeit, im Team gemeinsam an einem Ziel zu arbeiten. Durch gezielte Aufklärung und Vorbilder aus beiden Geschlechtern, die zeigen, wie abwechslungsreich und zukunftsfähig die Baubranche ist, können Vorurteile abgebaut und Interessen geweckt werden.
Fabia: Welche Zukunftschancen bietet die Baubranche für Auszubildende?
Verena Martin: Die Zukunftsaussichten im Straßenbau gerade sind für Auszubildende sehr vielversprechend. Angesichts der wachsenden Infrastrukturbedürfnisse, der zunehmenden Digitalisierung natürlich und auch dem Fokus auf nachhaltige Bauweisen werden Fachkräfte gerade in diesem Bereich weiterhin auch stark nachgefragt. Ich rate generell jedem, der eine Ausbildung in Betracht zieht, zunächst ein Praktikum in dem ausgewählten Beruf zu absolvieren. Nur durch die praktische Tätigkeit kann man eben erkennen, ob der Beruf auch wirklich so ist, wie man ihn sich vorgestellt hat. Ansonsten kann ich nur jeden ermutigen, die Baubranche kennenzulernen, da es wirklich eine Branche mit Zukunft ist. Einen Job mit Zukunft kann man ja in der heutigen Zeit wirklich gebrauchen.
Fabia: Schönes Schlusswort! Vielen Dank für das interessante Gespräch und ihre Tipps!
Verena Martin: Sehr gerne.
planet-beruf.de Sprecherin: Noch mehr spannende Infos rund um das Thema Bau findest du auf planet-beruf.de im Branchenreport Berufe auf der Baustelle. Den Link zum Beitrag findest du in den weiterführenden Informationen. Eine Liste aller Ausbildungsberufe im Berufsfeld Bau erhältst du im Berufsfeld Bau, Architektur, Vermessung. Auch hierzu findest du den Link unten.
Mach dich schlau! Es lohnt sich.
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