Podcast: Berufsorientierung gemeinsam gestalten: Integration in der Schule
Fit für die Berufswelt
Die Integration von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund ist ein Ziel, das viele Herausforderungen mit sich bringt. Wie unterstützen Sie die Jugendlichen beim Übergang in den Beruf bestmöglich? Wir haben bei Integrationslehrerin Seval Aydurmus nachgefragt. Sie erzählt von ihrer Arbeit an der Goethe Realschule in Löhne (Nordrhein-Westfalen).
In dieser Podcast-Folge erfahren Sie, wie individuell abgestimmte Förderung, praktische Unterstützung und Materialien von planet-beruf.de zum Einsatz kommen und welche entscheidende Rolle Eltern und Lehrkräfte spielen. Jetzt reinhören!
Kai: Von der Schule in den Beruf: Der Podcast von planet-beruf.de für Lehrkräfte und BO-Coaches
planet-beruf.de Sprecherin: Berufsorientierung gemeinsam gestalten: Integration in der Schule
Kai: Hallo liebe Lehrkräfte, liebe BO-Coaches, ich bin Kai und begrüße Sie zu dieser Podcastfolge. Wir sprechen heute mit Seval Aydurmus. Sie ist Integrationslehrerin an der Goethe Realschule im nordrhein-westfälischen Löhne. Dort unterrichtet sie Deutsch als Zweitsprache sowie Deutsch und Biologie in Regelklassen. An ihrer Schule gibt es einen eigenen Sprach-Förderbereich für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund.
Kai: Hallo Frau Aydurmus. Schön, dass wir heute über das Thema Integration in der Schule reden.
Seval Aydurmus: Ja, hallo, guten Tag!
Kai: Erkären Sie doch zum Einstieg einmal, wie Sie Ihre Schülerinnen und Schüler in den Integrationsklassen bei der Berufsorientierung unterstützen.
Seval Aydurmus: Aktuell ist es so, dass wir natürlich mit den Materialien, die uns auf den Portalen von planet-beruf zur Verfügung gestellt werden, sehr gut arbeiten können, die wir aber speziell in den Integrationsklassen nochmal übersetzen müssen. Der Wortschatz ist natürlich den Kindern nicht so geläufig.
Dann haben wir weitere Unterstützungsangebote, wir bieten den Kindern ja jegliche Teilnahme an verschiedenen Praktika an, der Girls'Day and Boys'Day, der ja auch zentral in NRW ist, an allen Schulen. Diese Kinder haben die Möglichkeit, daran teilzunehmen. Praktika erfordern ja mittlerweile auch ein Bewerbungsschreiben und da muss man diese Kinder frühzeitig fit machen dafür.
Kai: Worauf müssen Sie denn beim Thema Berufsorientierung besonders achten?
Seval Aydurmus: Tatsächlich ist es so, dass es sehr, sehr individuell ist. Wir müssen uns jedes Kind individuell anschauen, wie war der bisherige Bildungsweg, wie wird er voraussichtlich hier im deutschen Bildungssystem verlaufen. Es steht und fällt natürlich mit der Motivation des Kindes und auch der Bleibeabsicht der Eltern. Das ist ganz, ganz wichtig. Es ist immer wichtig, diese Kinder zu motivieren und klar zu signalisieren: Es ist alles machbar, man muss es nur wollen.
Kai: Es ist also wichtig, dass man aktiv auf die Kinder zugeht, dass man sie motiviert und dann natürlich, dass die Kinder auch diese Motivation zeigen. Welche Materialien nutzen Sie denn bei Ihrer Arbeit?
Seval Aydurmus: Also, wir üben Anschreiben zu verfassen, wir üben Lebensläufe zu verfassen, das ist immer ganz wichtig, dass die Kinder erstmal so Mustervorlagen haben. Da bietet planet-beruf natürlich eine große Auswahl. Die Arbeitsblätter in einfacher Sprache sind natürlich besonders hilfreich, weil wir müssen ja mit den Zuwandererkindern im Unterricht niedrigschwellig anfangen, weil das Sprachniveau noch nicht so weit ist. Deshalb sind auch diese Materialien sehr hilfreich.
Kai: Auf planet-beruf.de gibt es ja auch den Portalbereich "Berufs-Wahl - einfach erklärt". Haben Sie damit bereits gearbeitet?
Seval Aydurmus: Ja, "Berufs-Wahl - einfach erklärt" ist wirklich eine ganz tolle Sache. Die schrittweisen Erklärungen, wie man step-by-step zu seinem Berufswunsch kommt, finde ich auch besonders gut gelungen. Die hängen auch bei mir im Klassenzimmer und da schauen die Schüler auch öfter mal drauf und gucken, wo sie stehen und welche Möglichkeiten sie haben.
Kai: Dann meine letzte Frage an Sie, Frau Aydurmus: Welche Rolle spielen denn Eltern und andere Unterstützungspersonen bei der Berufsorientierung?
Seval Aydurmus: Ja, also, Unterstützungspersonen sind auf jeden Fall die Eltern ja, dass man regelmäßig in Gespräche kommt mit den Lehrkräften, auch mit den Berufsberatern an Schulen. Speziell haben wir im Hause auch eine Berufsberaterin von der Agentur für Arbeit und koordinieren regelmäßig Termine, Beratungstermine mit den Eltern und mit den Kindern, bei Bedarf auch mit Dolmetschern, die ihnen dabei behilflich sind. Bei der Aufklärung für den beruflichen Werdegang und auch den schulischen Werdegang ist natürlich ein vernetztes Arbeiten mit multiprofessionellen Lehrkräften, mit der Sozialarbeit und Berufsberatern unerlässlich und ganz wichtig.
Kai: Frau Aydurmus, vielen Dank, dass Sie heute mit mir über Ihre Erfahrungen zum Thema Integration in Schulen gesprochen haben.
Seval Aydurmus: Ja, ich bedanke mich sehr für Ihr Interesse. Tschüss.
Kai: Tschüss!
planet-beruf.de Sprecherin: Beiträge sowie Erfolgsgeschichten zum Thema Integration finden Sie in den Weiterführenden Informationen.
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