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Orientieren - Entscheiden - Bewerben - Weiterkommen: Integration vor dem Berufseinstieg

Good Practice: Integration in der Schule

Für die Integration junger Zugewanderter ist der Einstieg ins Berufsleben entscheidend. Wie die Vorbereitung auf eine Ausbildung gelingen kann, erzählt Seval Aydurmus, Koordinatorin für Deutsch als Zweitsprache und Integrations-Lehrerin an der Goethe-Realschule Löhne.

Porträtbild von Seval Aydormus

Foto: Privat

Seval Aydurmus:

Integrations-Lehrerin

planet-beruf.de: Frau Aydurmus, Sie unterrichten im Team die Internationale Vorbereitungsklasse. Was ist das Ziel der Klasse?

Seval Aydurmus: Nach spätestens zwei Jahren sollen die Kinder und Jugendlichen das Sprachniveau B1 erreichen, um in den Unterricht einer Regelklasse integriert werden zu können.

planet-beruf.de: Wen unterrichten Sie?

Seval Aydurmus: Das ist abhängig von der aktuellen Fluchtsituation. Im Moment kommen viele unserer Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine. Sie sind zwischen 10 und 15 Jahre alt und bringen unterschiedliche Bildungskenntnisse mit. Wir betreuen sie daher sehr individuell.

planet-beruf.de: Vor welchen Herausforderungen stehen Ihre Schülerinnen und Schüler?

Seval Aydurmus: Zuerst gilt es, das deutsche Bildungssystem zu verstehen. Das erläutern wir in verschiedenen Sprachen. Außerdem stellt der Fachwortschatz eine besondere Hürde dar. Zusätzlich zu den grundlegenden Sprachkenntnissen für den Alltag müssen die Schülerinnen und Schüler den speziellen Wortschatz für jedes Schulfach erlernen.

planet-beruf.de: An welchen Angeboten zur beruflichen Orientierung nehmen die Jugendlichen teil? Gibt es dabei ebenfalls Hürden?

Seval Aydurmus: Wenn ihre Sprachkenntnisse ausreichen, haben sie die Möglichkeit, am Girls’Day und Boys’Day und an Praktika teilzunehmen. Einen Praktikumsplatz zu bekommen, stellt für die Jugendlichen allerdings eine große Hürde dar, weil Praktika meist eine schriftliche Anfrage erfordern. Ich übe mit den einzelnen Schülerinnen und Schülern, Lebensläufe und Anschreiben zu formulieren. Gemeinsam mit Sozialarbeiterinnen und Berufsberatern der Agentur für Arbeit unterstützen wir die Jugendlichen bei der Planung ihrer schulischen und beruflichen Laufbahn.

Netzwerk und Förderprojekte

KAUSA - die Koordinierungsstelle Ausbildung und Migration fördert in vielen Bundesländern Projekte zur Integration junger Zugewanderter und Geflüchteter durch eine Ausbildung.

IntBi - das neue Programm Integration durch Bildung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert mit Forschungs-Praxis-Tandems die Bildungschancen von Menschen mit Migrationshintergrund.

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