Unterrichtsidee: Check-U im Unterricht einsetzen
Check-U für die berufliche Erstorientierung nutzen
In dieser Unterrichtsidee lernen die Schülerinnen und Schüler Check-U kennen. Sie erarbeiten, welche Ausbildungen zu ihren Stärken und Interessen passen.
Allgemeine Beschreibung der Unterrichtsidee
Die Schülerinnen und Schüler werden auf die Nutzung des aktualisierten Check-U vorbereitet. Sie ermitteln im Kompetenz-Check ihr persönliches Kompetenzprofil und geben, im Rahmen der Personalisierung, ihre individuellen Talente, Interessen an beruflichen Themen und bevorzugten Arbeitsbedingungen an. In der Vorbereitung wird die Bedeutung von Stärken und Interessen für die Berufswahl geklärt. Die Nachbereitung befasst sich mit der Auswertung des Kompetenz-Checks sowie mit der Analyse der persönlichen Ergebnisse und der Vorschlagsliste geeigneter Ausbildungen. Die Unterrichtsidee ist für eine Dauer von 180 Minuten konzipiert. Ein Vorschlag zur Teilung der Unterrichtsstunden findet sich an entsprechenden Stellen.
Die Unterrichtsidee im Überblick
- Die Schüler/innen lernen Check-U kennen.
- Sie erfahren, welche Ergebnisse sie erhalten (Testauswertungen/Kompetenzprofil und Berufsvorschläge).
- Sie wissen, welche Ausbildungen zu ihren Stärken und Interessen passen.
- Sie beziehen das neue Wissen auf sich und reflektieren, ob sie sich vorstellen könnten, einen der Berufe zu erlernen.
- Einstieg mittels Brainstormings und Erstellung der Mindmap "Das kann ich gut"
- Input der Lehrkraft zu Check-U
- Arbeit mit Check-U
- Auseinandersetzung mit den Testergebnissen
- Abschluss: Diskussions- und Reflexionsphase
- Tafel/Whiteboard/Beamer/Visualizer o.Ä., für den Einstieg
- Check-U - ein Berufswahltest der Bundesagentur für Arbeit (PDF),
alternativ: Check-U - ein Berufswahltest der Bundesagentur für Arbeit (PPP) - Hintergrundinformationen zu Check-U für die Lehrkraft: "Check-U - kurz erklärt" (enthalten im Word- und PDF-Dokument der Unterrichtsidee)
- Computer/mobiles Endgerät mit Internetanschluss für jede/n Schüler/in
Wichtiger Hinweis
Prüfen Sie, ob Check-U für alle Ihre Schüler/innen geeignet ist, da es bei bestimmten gesundheitlichen Einschränkungen oder Behinderungen möglicherweise nicht genutzt werden kann oder unpassende Ergebnisse liefert.
Als Alternativen stehen das Tool Gesucht - gefunden: ICH! oder die einfachen und barrierefreien Arbeitsblätter zum Thema Stärken und Interessen auf planet-beruf.de zur Verfügung.
Betroffene Schüler/innen sollten auf ein Beratungsgespräch bei der Berufsberatung hingewiesen werden, um alternative Testverfahren wie die des Berufspsychologischen Services der Bundesagentur für Arbeit zu prüfen.
Die Unterrichtsidee im Detail
1. Hinführen: Einstimmen auf das Thema Stärken
Weisen Sie Ihre Klasse darauf hin, wie wichtig es ist, einen Beruf zu wählen, der zu den eigenen Stärken und Interessen passt - das erleichtert die Ausbildung und steigert die Erfolgschancen. Dachdecker/innen brauchen zum Beispiel Körperbeherrschung, um auf Leitern das Gleichgewicht zu halten, und Rechenfertigkeit, um den Materialbedarf präzise zu berechnen.
Besprechen Sie mit der Klasse, was eine Stärke ist und sammeln sie verschiedene positive Eigenschaften. Halten Sie die gesammelten Adjektive an der Tafel/einem Whiteboard oder Plakat fest. Unterstützen Sie die Klasse optional durch Impulsfragen, z.B.: Was kann ich besonders gut? Was schätzen andere an mir? Was mache ich am liebsten?
Erläutern Sie der Klasse anschließend anhand eines Beispiels, wie eine Mindmap funktioniert. Fordern Sie die Schülerinnen und Schüler auf, über das Thema "Das kann ich gut" nachzudenken und eine Mindmap zu erstellen.
2. Input der Lehrkraft: Was ist Check-U?
Erläutern Sie den Schülerinnen und Schülern, was Check-U ist. Nutzen Sie zu Ihrer eigenen Vorbereitung die Präsentation "Check-U - ein Berufswahltest der Bundesagentur für Arbeit" bzw. die "Hintergrundinformationen zu Check-U für die Lehrkraft". Es empfiehlt sich, den Berufswahltest selbst einmal auszuprobieren
3. Zugang zu Check-U
Geben Sie der Klasse genügend Zeit für den Zugang zu Check-U. Weisen Sie sie an, den Check-U-Zugangscode auf dem Smartphone zu sichern - zum Beispiel per Screenshot, Foto oder Messenger-Notiz. So können die Schülerinnen und Schüler jederzeit von jedem Endgerät mit dem Zugangscode wieder auf die Ergebnisse zugreifen.
An dieser Stelle bietet es sich an, die erste Unterrichtsstunde zu beenden.
4. Arbeit mit Check-U (Teil 1)
Die Schülerinnen und Schüler beginnen im eigenen Tempo mit der Bearbeitung von
Check-U. Ermutigen Sie sie, sich Zeit zu nehmen, bei Bedarf Pausen einzulegen und ohne technische Hilfsmittel konzentriert in einer ruhigen Umgebung zu arbeiten. Die Schülerinnen und Schüler sollten die Fragen zur Selbsteinschätzung ehrlich beantworten, um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten.
Weisen Sie sie darauf hin, dass Check-U die Ergebnisse bei jedem Klick automatisch speichert. So ist immer der letzte Stand der Eingaben gesichert. Bei einem vorzeitigen Abbruch werden die bis dahin erzielten Ergebnisse im Kompetenzprofil gespeichert. Berufsvorschläge erhält man erst nach Abschluss des gesamten Tests.
Tipp: Informieren Sie die Klasse, dass es vor jeder neuen Aufgabe Übungsaufgaben gibt, dass Aufgabenanzahl und Zeitvorgaben angegeben werden, übriggebliebene Zeit angekündigt wird und ein Zurückgehen zu bearbeiteten Aufgaben nicht möglich ist. (Sowohl der Kompetenz-Check als auch die Personalisierung können vollständig zurückgesetzt werden.)
Die Bearbeitung von Check-U beansprucht insgesamt 2 Schulstunden, kann aber jederzeit unterbrochen werden. Ein Wechsel zwischen den Endgeräten ist möglich, sodass die Schülerinnen und Schüler Check-U auch als Hausaufgabe auf ihren Smartphones beenden können.
5. Arbeit mit Check-U (Teil 2)
Die Schülerinnen und Schüler schließen die Bearbeitung von Check-U ab.
Nach der vollständigen Bearbeitung von Check-U bietet es sich an, die dritte Unterrichtsstunde zu beenden.
6. Erarbeiten: Auseinandersetzung mit den Ergebnissen
Erläutern Sie die Testergebnisse: Die Auswertung des Kompetenz-Checks zeigt die Stärken der Schülerinnen und Schüler und deren Ausprägung. Im zweiten Ergebnisbereich finden sie zunächst in der personalisierten Ansicht Ausbildungen, die zu ihren Stärken, Interessen, Talenten und gewünschten Arbeitsbedingungen passen. Die Berufe mit der höchsten Übereinstimmung des individuellen Kompetenzprofils und der Personalisierung sind mit "TOP" gekennzeichnet.
Erklären Sie, wie die Ergebnisse genutzt werden können. Auf der Ergebnisseite lässt sich die Personalisierung ausschalten, um Berufe anzuzeigen, die zum Kompetenzprofil passen, aber zunächst durch Angaben zu Talenten, Interessen oder Arbeitsbedingungen ausgeschlossen wurden. Die Personalisierung kann jederzeit wieder eingeschaltet, aber auch zurückgesetzt und neu bearbeitet werden. Dadurch ändert sich das Ergebnis der Ausbildungen. Mit der Suchfunktion können Wunschberufe gefunden werden, um nachzuvollziehen, welche Stärken und Schwächen für die jeweilige Ausbildung mitgebracht werden.
Ermutigen Sie die Klasse, die vorgeschlagenen Ausbildungen genauer zu erkunden. Auf den Detailseiten können sie sehen, welche der für einen Beruf relevanten Kompetenzen sie bereits mitbringen und welche noch fehlen. Außerdem ist von dort aus eine direkte Suche nach Ausbildungsplätzen möglich.
Betonen Sie, dass Check-U weder die Berufswahlentscheidung abnimmt noch eine persönliche Beratung ersetzt. Über das Kalendersymbol in der Navigationsleiste kann ein Termin zur Berufsberatung bei der Agentur für Arbeit vereinbart werden.
7. Diskutieren und reflektieren
Besprechen Sie mit der Klasse, wie die Ergebnisse mit den eigenen Einschätzungen der Schülerinnen und Schüler, z. B. aus der Mindmap "Das kann ich gut", übereinstimmen. Falls Ergebnisse überraschen, könnte das an unerkannten Stärken liegen, die bisher nicht im Fokus standen. Manche Schülerinnen und Schüler neigen auch dazu, sich zu über- oder unterschätzen. Ermutigen Sie die Schülerinnen und Schüler, auch Berufsvorschläge, von denen sie überrascht sind, genauer zu betrachten, um neue Optionen zu entdecken.
Geben Sie ihnen Zeit, zu überlegen, ob einer der Berufe für sie infrage kommt, und warum. Mögliche Leitfragen können z.B. folgendermaßen lauten: "Welche vorgeschlagenen Ausbildungen gefallen mir?", "Welcher Beruf hat mich überrascht?", Was ändert sich, wenn ich die Personalisierung ausschalte?"
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