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Experteninterview: Ausbildung nach längerer Pause

Gemeinsam eine Lösung finden

Im Gespräch mit planet-beruf.de erklärt Berufsberater Hagen Rösler, wie Eltern ihr Kind im Berufsorientierungsprozess unterstützen und welche Möglichkeiten Schülerinnen und Schüler haben, wenn sie nicht sofort einen Ausbildungsplatz finden.

Porträtbild von Hagen Rösler

Hagen Rösler:

Berufsberater

planet-beruf.de: Welche Unterstützung bieten Sie an, wenn Jugendliche sich weder in der Schule noch in einer Ausbildung befinden?

Rösler: Ich berate Eltern gemeinsam mit ihrem Kind. Manchmal ist es aber nötig, zunächst nur mit den Eltern zu sprechen. Das bietet sich vor allem dann an, wenn zwischen Kind und Eltern eine Konfliktsituation herrscht. Beispielsweise, wenn die Eltern das Gefühl haben, ihr Kind würde sich nicht genügend um einen Ausbildungsplatz bemühen. Oder wenn die Vorstellungen aller Beteiligten bezüglich der Berufswahl deutlich auseinander gehen.

planet-beruf.de: Welche Unterstützungsangebote gibt es neben dem Beratungsgespräch?

Rösler: Die Agenturen für Arbeit bieten Berufsberatung bei Elternabenden an. Als Eltern kann man sich auch bei Berufswahlmessen informieren, sie finden in jeder größeren Region statt. Eltern erhalten hier Einblicke in mögliche Wege nach der Schule, regionale Ausbildungsberufe, Überbrückungsmöglichkeiten, verschiedene Maßnahmen der Berufsberatung. In den regionalen Berufsinformationszentren (BiZ) gibt es auch vielfältige Veranstaltungs- und Informationsangebote.

planet-beruf.de: Welche Überbrückungsmöglichkeiten gibt es?

Rösler: Es gibt zum Beispiel das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ), das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) oder den Bundesfreiwilligendienst (BFD). Für manche Jugendliche kommt auch ein Auslandsaufenthalt infrage.
Zu Hause sitzen und zocken darf bei Misserfolgen im Bewerbungsprozess jedenfalls keine längerfristige Option sein. Das kommt beim Vorstellungsgespräch nicht gut an und führt oft zu Resignation. Überbrückungsangebote fördern das Kind nicht nur in der beruflichen, sondern auch in der persönlichen Weiterentwicklung.

"Eltern sind Experten, was die Stärken ihres Kindes angeht."
(Hagen Rösler)

planet-beruf.de: Wie können Eltern ihr Kind in dieser Situation unterstützen?

Rösler: Ich rate den Eltern, sich in die Lage ihres Kindes zu versetzen. Dann wird schnell klar, dass Vorwürfe und Druck nicht weiterhelfen, sondern zu noch mehr Frustration führen. Vielen Eltern ist gar nicht bewusst, dass mehrere Absagen das Selbstwertgefühl der Kinder mindern. Sie ziehen sich dann zurück und sind im Berufswahlprozess weniger aktiv. Genau an diesem Punkt spielen Eltern eine wahnsinnig große Rolle, denn sie sind Experten, was die Stärken ihres Kindes angeht.
Machen Sie Ihrem Kind Mut, falls es nicht gleich klappt und nutzen Sie Angebote rechtzeitig. Begleiten Sie den Berufswahlprozess aktiv und gehen Sie gegebenenfalls mit ihrem Kind zusammen zu Beratungsgesprächen. Lassen Sie sich die Chance, ein Teil des Berufswahlprozesses Ihres Kindes zu sein, nicht entgehen.

Ihr direkter Weg zur Berufsberatung

Die Berufsberaterinnen und Berufsberater sind persönlich oder telefonisch für ein Beratungsgespräch erreichbar. Den Termin können Sie telefonisch oder online anfragen:

Telefon: 0800 4 555500 (gebührenfrei)

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