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Zwischenzeit nutzen: Die Ausbildung schaffen

Mit Unterstützung zum Berufsabschluss

Lea (19) wollte schon immer gerne mit Menschen arbeiten. Ihre Ausbildung zur Fachpraktikerin in der Floristik macht sie wegen einer Seh- und Lernbehinderung im Berufsbildungswerk Neuwied. Dort erhält sie die nötige Unterstützung bei ihrer Reha-Ausbildung.

Ausbildung mit Behinderungen

"Ich wollte immer schon etwas mit Dekoration zu tun haben und Menschen etwas Gutes tun. Mit einem Blumenstrauß kann man Menschen eine Freude machen", erklärt Lea. Da ihre Mutter im Berufsbildungswerk Neuwied bei Koblenz arbeitet, wusste Lea bereits, dass sich die Einrichtung auf Ausbildungen für Menschen mit Behinderungen spezialisiert hat. Auch die Agentur für Arbeit Neuwied empfahl ihr, dort eine Reha-Ausbildung zu machen. Bei einem eintägigen Schnupperpraktikum gefiel Lea, was sie sah. Mittlerweile ist sie im zweiten Ausbildungsjahr zur Fachpraktikerin in der Floristik. "Gerade habe ich etwas Stress, weil es auf die Zwischenprüfung zugeht. Aber ansonsten macht mir der Beruf viel Spaß", schildert die Auszubildende.

Eine Lösung für jedes Problem

Sowohl die Berufsschule als auch die Praxistage im Betrieb finden im Berufsbildungswerk statt - so gibt es keine langen Wege für Lea. "Ich arbeite in einem kleinen Blumenladen hier auf dem Gelände. Wenn Kunden kommen, übe ich, Verkaufsgespräche zu führen", freut sich die 19-Jährige. Bei den praktischen Tätigkeiten im Laden hat Lea keine Probleme wegen ihrer Sehbehinderung. Kränze binden oder Blumensträuße - das kriegt sie problemlos hin. In der Berufsschule aber ist es nicht immer so einfach. "Ich sitze zwar ganz vorne, kann aber trotzdem nicht alles sehen, was auf der Tafel steht", beschreibt Lea und fügt hinzu: "In solchen Fällen bekomme ich von meiner Lehrerin Ausdrucke in die Hand, auf denen alles in großer Schrift steht. Manchmal nutze ich auch ein Tablet und vergrößere mir darauf die Schrift." Dank solcher Hilfsmittel kommt Lea in der Berufsschule gut mit.

Mit Unterstützung durch die Ausbildung

Nicht nur jetzt, wo die Zwischenprüfung ansteht, sondern auch während der gesamten Ausbildung bekommt Lea regelmäßig Nachhilfe und speziellen Förderunterricht. Vor Prüfungen üben sowohl die Berufsschullehrkräfte als auch die Ausbilderinnenund Ausbilder besonders intensiv und lange mit den Auszubildenden. "Wir müssen in der Prüfung einen Kranz aus unterschiedlichen Materialien flechten", berichtet Lea und erläutert: "Ich muss üben, wie ich die Pflanzen flechte, aber ich muss auch wissen, wie sie heißen." Auf die besonderen Probleme der Jugendlichen nehmen alle Rücksicht. "Meine Ausbilderin achtet bei jedem von uns Azubis auf seine Einschränkung oder Behinderung. Es gibt bei uns auch Jugendliche mit psychischen Behinderungen. Wenn es uns mal nicht gut geht, können wir jederzeit eine Pause einlegen", sagt Lea.

Hilfe beim Übergang in den Betrieb

Im Berufsbildungswerk Heinrich-Haus in Neuwied arbeitet jede und jeder Jugendliche mit Behinderungen mit einem ganzen Reha-Team zusammen. Lea hat eine Case Managerin, die alle Hilfsangebote für sie organisiert. Jugendliche, die nicht so wie Lea in der Nähe wohnen, leben in einem Internat. Betreuerinnen und Betreuer helfen auch dort den Jugendlichen. Während der Ausbildung hat Lea so wie alle Azubis mehrmals Unterstützung bei Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen bekommen. Inzwischen hat sie bereits ein Praktikum in einem Floristikbetrieb außerhalb des Berufsbildungswerks gemacht. Nach der Zwischenprüfung werden es noch mehr werden. All diese Praktika organisiert das Berufsbildungswerk mit ihr zusammen. "Wenn meine Ausbildung zu Ende ist", erklärt Lea, "kümmert sich meine Case Managerin zusammen mit mir und der Agentur für Arbeit Neuwied darum, dass ich in einem passenden Betrieb arbeiten kann.“

Mehr Infos

Du möchtest mehr über Unterstützungsangebote für Jugendliche mit Behinderungen wissen? Weitere Infos findest du auf der Homepage der Bundesagentur für Arbeit unter Hilfen für Jugendliche mit Behinderungen

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