Tagesablauf Werkzeugmechaniker/in
Hallo, ich bin Lukas!
In der Ausbildung als Werkzeugmechaniker lerne ich, Stahlkomponenten für eine Guss-, Stanz- oder Spritzgießform - das "Werkzeug" - herzustellen und millimetergenau zusammenzusetzen.
Schau mir einen Tag über die Schulter!
- 7:00 - 7:45 Uhr:CAD-Zeichnung einsehen
- 7:45 - 9:30 Uhr:Werkzeug montieren
- 9:30 - 10:00 Uhr:Komponenten vermessen
- 10:00 - 12:30 Uhr:Bauteil nacharbeiten: Erodieren
- 12:30 - 14:00 Uhr:Bauteil nacharbeiten: CNC-Fräsen
- 14:00 - 15:00 Uhr:Abmusterung überwachen
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7:00 - 7:45 Uhr: CAD-Zeichnung einsehen
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Am Buchungssystem habe ich mit meiner Personalkarte einen Auftrag elektronisch angenommen. Jetzt schaue ich mir am Computer die aktuellen Zeichnungen der Einzelteile des Werkzeugs an. Die sind dreidimensional mit einem Zeichenprogramm (CAD) erstellt. Wo sitzen Bohrlöcher und Aussparungen? Gab es Änderungen zu den ausgedruckten Plänen? All das ist wichtig für die korrekte Montage. Ich drucke mir eine aktuelle Zeichnung des Werkzeugs aus.
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7:45 - 9:30 Uhr: Werkzeug montieren
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Ich setze die Komponenten des Werkzeugs nach Zeichnung zusammen. Das Werkzeug (wir sagen auch "die Form") ist ein großes oder kleines Stahlelement, welches aus vielen einzelnen Teilen besteht.
Das Werkzeug soll später in der Fertigungsabteilung in eine Spritzgießmaschine eingebaut werden. In dieser wird dann heißer Kunststoff mit hohem Druck in die Form/den Formhohlraum eingespritzt.
Nach dem Abkühlvorgang wird das fertige Formteil automatisch ausgeworfen und neu gestartet. Dazu verbaue ich neben der Gussform auch Hydraulikleitungen und Auswerferstifte. -
9:30 - 10:00 Uhr: Komponenten vermessen
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Bei der Montage kommt es auf hundertstel Millimeter (0,01 mm) an. Ich messe Abstände, Durchmesser, Höhen und Materialdicken. Die Formteile sollen präzise ineinanderfahren. Nur dann wird das Produkt, das damit später gefertigt wird - beispielsweise das Kunststoffgehäuse eines Smartphones - perfekt. Die Führungsleisten kontrolliere ich mit einer digitalen Messuhr. In meinem Fall muss ich die Führungsleisten abstimmen, das heißt, ich muss hier noch leicht nacharbeiten.
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10:00 - 12:30 Uhr: Bauteil nacharbeiten: Erodieren
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Um Material im Mikrometerbereich (0,001mm) abzutragen, verwende ich eine Senk-Erodiermaschine. Bei der Erosion wird ein leitfähiges Material wie Stahl mit einer Elektrode und dem Funkenschlag aufgeschmolzen und verdampft. Das passiert in einem nicht leitenden Medium wie deionisiertem Wasser oder Öl. Das Werkstück spanne ich ein und richte es aus. Dann fährt die Elektrode nah an den Stahl heran, ein Funke springt über und Material wird abgetragen.
Das Erodieren läuft automatisch weiter. Nach der Mittagspause kann ich das Werkstück einbauen.
Jetzt bist du gefragt!
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12:30 - 14:00 Uhr: Bauteil nacharbeiten: CNC-Fräsen
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Um an einer Bohrung eine Tasche, also eine Aussparung, nachzubearbeiten, verwende ich eine computergesteuerte Fräsmaschine (CNC-Fräsmaschine). Ich spanne einen Messtaster ein und suche zunächst genau die Position und den Mittelpunkt der Bohrung. Dazu kann ich mit der Handsteuerung das Werkstück antasten und die Fräsmaschine fräst die Tasche automatisiert nach. Eine CNC-Maschine kann aber viel mehr. Mithilfe eines Fräsprogrammes und verschiedenen Fräsaufsätzen stelle ich aus einem Stahlrohling komplexe Einzelteile her.
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14:00 - 15:00 Uhr: Abmusterung überwachen
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Dieses Spritzgießwerkzeug habe ich gestern fertiggestellt. Es wurde mittlerweile in die Fertigungshalle transportiert und mit einem Kran in die Spritzgießmaschine eingebaut. Sind alle Hydraulik- und Kühlschläuche angeschlossen? Jetzt werden die ersten Probemuster gespritzt. Da bin ich dabei, um zu kontrollieren, ob das fertige Kunststoffteil vollständig gefüllt und ausgespritzt ist, alle Auswerferstempel und Schieber funktionieren und eine sichere Entformung (das heißt Entnahme) des Kunststoffteiles erfolgt.
Erst wenn alles perfekt ist, kann die Produktion beginnen - und ich habe Feierabend.
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