Tagesablauf Weintechnologe/-technologin

Heute steht die Weinabfüllung einer Rebsorte an. Das machen wir mit einer Abfüllanlage. Meine Kollegen haben sie bereits eingestellt, denn es gibt verschiedene Flaschengrößen und -formen.

Wenn ich die Flaschen auf das Fließband stelle, ziehe ich dafür meine schnittfesten Handschuhe an. Die Abfüllanlage wird dann zuerst mit Wasserdampf sterilisiert. Anschließend wird der Wein in die Flaschen gefüllt. Dann werden die Flaschen verschlossen und etikettiert. Meine Aufgabe ist es, unter anderem aufzupassen, dass keine Flaschen umfallen.

Jetzt ist 15 Minuten Frühstückspause.

Wir lagern den Wein in Metalltanks und filtern ihn regelmäßig, um sogenannte Trubstoffe zu entfernen. Das sind kleine Bestandteile, die zum Beispiel vom Fruchtfleisch der Trauben stammen. Ich hole den Schichtenfilter, in den ich mehrere Filterschichten hineinpacke. Ich brauche außerdem drei Schläuche und eine Pumpe. Nun verbinde ich die Tanks mit der Pumpe und dem Filter. Dann schalte ich die Pumpe ein. Sie pumpt den Wein aus dem vollen Tank durch den Schichtenfilter in den leeren Tank. Die Trubstoffe bleiben in den Filterschichten hängen.

Danach mache ich Mittagspause.

Wir stellen neben Wein auch Sekt her. Im Sektkeller liegen die Flaschen mit dem Flaschenkopf nach unten schräg im Rüttelpult. Ich ziehe meine Schnittschutz-Handschuhe an und setze meine Schutzbrille auf, denn die Flaschen stehen unter Druck und könnten versehentlich platzen. Ich ziehe sie einzeln am Flaschenboden ein Stück heraus, drehe sie um 90 Grad und drücke sie zurück ins Rüttelpult. Dieses Rütteln mache ich regelmäßig und so lange, bis die Hefe vollständig in den Flaschenhals abgesunken ist.

Mit meinem Ausbilder prüfe ich den Geschmack und zum Beispiel die Süße eines Weines. Dazu fülle ich jeweils 100 ml Wein in mehrere Gefäße. Zuerst riechen wir daran, dann nehmen wir einen Schluck in den Mund, um den Geschmack zu testen. Anschließend spucken wir die Probe wieder aus. Der Wein ist noch nicht süß genug. Mit einer Pipette fülle ich 2 ml sogenannte Süßreserve in einen Zylinder. Das ist ein spezieller Traubensaft zur nachträglichen Süßung. Ich schwenke den Zylinder und probiere erneut, solange, bis das Ergebnis passt.

Meine letzte Aufgabe für heute ist es, den Wein für den Transport in Kartons zu packen. Wenn ein Kunde oder eine Kundin bereits Waren bestellt und bezahlt hat, dann kommt er oder sie zu mir und zeigt mir den Bestellschein. Ich suche die Weine heraus und verpacke sie. Heute hat ein Kunde mehrere Kartons bestellt und wartet mit dem Auto vor dem Lager. Ich lege die Kartons auf einen Wagen, schiebe ihn zum Auto und helfe beim Einladen.

Zum Schluss räume ich das Lager auf und mache Feierabend.