Tagesablauf Uhrmacher/in

Als Nächstes stelle ich eine Unruhwelle, also das Zentrum der Mechanik einer Uhr, an der Drehmaschine her. Bevor ich die eigentliche Arbeit an der Drehmaschine beginne, muss ich das Werkstück erst in der Spannzange einspannen. Wenn alles passt und nichts wackelt, kann ich vorsichtig beginnen, die Unruhwelle mit der Drehmaschine zu bearbeiten.

Wenn ich fertig bin, spanne ich die Unruhwelle wieder aus und sie ist bereit, in die Uhr eingesetzt zu werden.

Kunden bringen oft Kleinuhren, also zum Beispiel Armbanduhren, zur Gesamtüberholung zu uns. Die Gesamtüberholung beinhaltet auch die Reinigung des Uhrwerks, also des Inneren der Uhr. Dafür muss ich das Uhrwerk auseinanderbauen und jedes Teil in einer Maschine reinigen. Damit keine Fingerabdrücke auf den empfindlichen Bestandteilen landen, ziehe ich mir sogenannte Fingerlinge über. Wenn alles gereinigt ist, öle ich das Uhrwerk noch mit Spezialfett, damit alles gut läuft, und setze es wieder richtig zusammen.

Danach habe ich eine Stunde Mittagspause.

Um zu überprüfen, ob eine Uhr zu schnell oder zu langsam geht, benötigt man eine sogenannte Zeitwaage. Diese nimmt das typische Tick-Tack-Geräusch einer Uhr auf und analysiert das Tempo. An dem ausgegebenen Wert kann ich jetzt erkennen, ob eine Abweichung vorliegt.

Dafür schraube ich die Unterseite der Armbanduhr ab, lege sie auf das Messinstrument der Zeitwaage und kann nun am Display ablesen, ob die Uhr richtig geht. Da sie etwas nachgeht, repariere ich den Fehler sofort.

Zu uns in die Werkstatt werden auch große Uhren zur Gesamtüberholung gebracht. Die Teile dieser Uhren sind natürlich viel größer und auch die Wartung unterscheidet sich. Denn die mechanischen Teile der Großuhren werden stärker beansprucht als die von Kleinuhren.

An dieser großen Pendeluhr poliere ich zunächst die Zahnradzapfen am Werktisch um Unebenheiten auszugleichen. Danach stelle ich noch die sogenannte Gangsymmetrie ein, damit die Uhr wieder richtig läuft. Dafür steige ich auf eine Leiter und richte das Pendel so aus, dass es wieder symmetrisch, also gleichmäßig, pendelt.

Als nächstes berate ich  Kunden im Laden. Heute ist eine Kundin da, die eine kaputte Armbanduhr reparieren lassen möchte. Ich frage sie einige Dinge, um den Zustand der Uhr einschätzen zu können. Dann schaue ich mir die Uhr genau an und mache ihr einen unverbindlichen Kostenvoranschlag. Wenn sie diesem zustimmt, nehme ich die Uhr mit in die Werkstatt und repariere sie in den nächsten Tagen.

Aber für heute mache ich Feierabend.