Tagesablauf Tiefbaufacharbeiter/in - Straßenbauarbeiten

Danach muss ich die Materialien und Baustoffe vorbereiten. Heute brauchen wir Beton als Auflager für die Stahlbetonrohre, die wir verlegen. Ein Auflager ist ein stabiles Fundament, auf dem die Rohre aufliegen können. Allerdings kann der Lastwagen den Beton nicht direkt bei der Baugrube abladen, weil dort zu wenig Platz ist. Deshalb fahre ich den Beton mit dem Radlader zum Bagger, der ihn später in die Grube schüttet. Ein Radlader ist ein Baustellenfahrzeug mit einer Schaufel zum Transportieren von Material.

Zuerst heben wir einen Rohrgraben für die Verlegung der Stahlbetonrohre aus. Darin befinden sich zahlreiche Leitungen, zum Beispiel für Wasser oder Strom. Diese dürfen nicht beschädigt werden. Deshalb müssen wir bei den Rohrgrabenarbeiten diese Leitungen finden, indem wir sie vorsichtig, teils in Handarbeit, freilegen. Wenn wir alle Leitungen gefunden haben, müssen wir noch einen Kanalverbau anbringen. Das ist eine Vorrichtung aus Stahl, die die Wände der Baugrube abstützt. Dadurch schützt der Verbau auch meine Kollegen im Rohrgraben.

Die Rohre lagern wir in der Nähe der Baugrube. Mit einer Zange, die mit einer Kette an der Baggerschaufel befestigt ist, hebt der Baggerfahrer das Rohr an und in die Grube hinein. Das nennt man Rohreinhub. Ich helfe dem Baggerfahrer beim Rohreinhub, weil er ab einer bestimmten Tiefe nicht mehr gut in die Grube schauen kann. Ich stehe neben oder in der Grube und passe auf, dass das Rohr richtig liegt, nirgends gegenstößt und dass niemand im Weg steht. Dazu rufe ich dem Baggerfahrer Kommandos zu oder gebe ihm mit Händen und Armen Signale.

Danach ist es Zeit für die Mittagspause.

Wenn die Rohre in der Baugrube richtig verlegt sind, müssen wir die Grube wieder schließen. Dafür füllt der Baggerfahrer nach und nach das Füllmaterial in die Grube. Da der Platz hier allerdings sehr eng ist, kann er nicht alles mit dem Bagger verteilen. Deshalb steige ich mit der Leiter in die Grube und verteile das Material mit der Schaufel. Im Anschluss muss ich es noch mit einem Stampfer verdichten. Der Stampfer ist ein Verdichtungsgerät, mit dem man Erde oder Straßenbeläge feststampfen kann. In Schritten von 30 Zentimetern arbeiten wir uns so Schicht für Schicht wieder nach oben.

Im Anschluss bringe ich das ganze Material, das wir heute gebraucht haben, wieder zurück in die Container oder stelle es in unser Baulager. Auch die Werkzeuge und Maschinen räume ich wieder weg. Zuletzt sperre ich die Baustelle ab, damit niemand unbefugt auf das Gelände kommen kann. Dazu stelle ich Absperrbaken und rot-weiße Sperrtafeln auf.

Wenn alles zurück an seinem Platz und die Baustelle sicher abgesperrt ist, heißt es: Feierabend für heute!