Tagesablauf Tiefbaufacharbeiter/in - Gleisbauarbeiten

Als Erstes steht heute ein Schienen- und Schwellenwechsel an. Dazu zerteile ich die alten Schienen mit einem Trennschleifer in kleine Teile, damit ich sie leichter herausnehmen kann. Ich löse die Schrauben, die Schiene und Schwellen durch Kleineisen miteinander verbinden, mit einer Schraubmaschine. Kleineisen sorgen dafür, dass die Schiene sicher auf der Schwelle sitzt.

Dann baue ich die Schwellen aus. Schwellen sind Querelemente, die die Schienen stabilisieren und die Spurweite der Gleise in Form halten. Anschließend planiere ich den Boden, das heißt, ich mache ihn eben. Zum Schluss setze ich die neuen Schwellen und Schienen ein, befestige sie und montiere Laschen. Laschen sind Metallverbindungen, die die Schienenenden miteinander verbinden, bis sie später verschweißt werden.

Als Nächstes lege ich neben dem Probegleis Randwege an. Diese Wege sind wichtig, falls ein Zug eine Panne hat und Passagiere zwischen zwei Bahnhöfen aussteigen müssen. So können sie sicher auf einem befestigten Weg laufen.

Der Schotter für den Untergrund wird zunächst auf einen Waggon geladen und mit einem Bagger an die gewünschte Stelle gebracht. Mit einer Schottergabel verteile ich das Material und ziehe es anschließen mit einem Rechen glatt. Danach gehe ich mit der Rüttelplatte darüber, damit der Untergrund stabil bleibt und später nicht absackt.

Anschließend mache ich Mittagspause.

Jetzt geht's mit dem Einsetzen eines Gleisjochs weiter. Ein Gleisjoch ist ein fertiges Stück Gleis, bei dem die Schienen bereits fest mit den Schwellen verbunden sind. Es wird vor allem dann eingesetzt, wenn Gleise schnell verlegt werden müssen und der Schienenverkehr nur kurz unterbrochen werden darf.

Zunächst baue ich – wie zuvor – die alten Gleisstücke aus. Das vorbereitete Gleisjoch liegt bereit und wird mit einem Gleiskran an die vorgesehene Stelle gehoben. Ich muss darauf achten, dass die Schienen millimetergenau in der richtigen Position sind, damit das neue Joch an die vorhandenen Gleise angeschlossen werden kann.

Jedes Gleis muss geschottert werden. Das sogenannte Schotterbett sorgt für Stabilität und verteilt die Last, die die Züge auf die Schienen ausüben. Auf einer echten Baustelle würde ein Schotterzug den Schotter liefern, der dann kontrolliert in den entsprechenden Bereich gegeben wird.

Am Probegleis hat ein Bagger etwas Schotter abgeladen. Mit einer Schottergabel verteile ich alles gleichmäßig. Ich achte darauf, dass das Schotterbett in der Mitte eben ist und an den Seiten schräg abfällt. Das sorgt für einen stabilen Halt.

Nachdem ich alle Aufgaben erledigt habe, bespreche ich mich mit dem Polier. Er hat die Gesamtverantwortung für die Baustelle und ist für die Qualität zuständig. Er prüft meine Arbeiten und entscheidet, ob alles in Ordnung ist oder es Verbesserungspotenzial gibt. Es hat alles gepasst!

Zum Abschluss des Tages räume ich die Baustelle auf. Ich reinige alle Geräte, die ich benutzt habe, und bereite sie für den morgigen Einsatz vor. Die Materialien, mit denen ich gearbeitet habe, räume ich ebenfalls wieder weg.

Damit bin ich für heute fertig und kann Feierabend machen.