Tagesablauf Steinmetz/in und Steinbildhauer/in - Steinmetzarbeiten

Als Steinmetz bringe ich Schriften auf Grabsteinen an und restauriere verwitterte Schriften an Gedenksteinen. Heute haue ich Buchstaben in einen Sandstein. Mit dem Schriftknüpfel und einem Schrifteisen. Das ist ein Metallstift mit einer scharfen Schneide. Der Schriftknüpfel ist wie ein kleiner Hammer. Mit dem schlage ich auf das Eisen. Ich arbeite sehr genau, damit die Buchstaben gleichmäßig sind.

Um den Steinstaub nicht in die Augen zu bekommen, trage ich eine Schutzbrille. Meine Haare binde ich stets zusammen.

Es gibt für jeden Stein das passende Werkzeug. Das sind ganz schön viele! Diesen Sandstein bearbeite ich mit dem Krönel. Ein sehr altes Werkzeug! Es hat bis zu 15 schmale Metallstifte, die nebeneinander liegen. Mit denen haue ich Vertiefungen oder Strukturen in die Oberfläche. Eine zu glatte, gesägte Oberfläche sieht für einige Kundinnen und Kunden nicht schön aus. Ich arbeite mit Schutzbrille vor einer Staub-Absaugwand, an der Wasser entlangläuft. Ein Gebläse filtert dabei den Steinstaub aus der Luft.

Jetzt mache ich Mittagspause!

Profiliere ich einen Stein, bringe ich ihn in eine bestimmte Form. Zum Beispiel runde ich bei einer historischen Treppenstufe die vordere Kante ab. Oder ich mache aus einem kantigen, senkrechten Stein eine schöne, geschwungene Säule für ein Treppengeländer. Diese Säule soll auf einem Sockel, einer Bodenplatte, enden. Das übe ich heute.

Ich haue aus dem Sandstein-Block mit Fäustel und Spitzeisen, ähnlich wie Hammer und Meißel, so viel Stein heraus, dass er exakt auf den Sockel trifft.  Da kommt es auf jeden Millimeter an!

Ich arbeite gerne mit Werkzeugen in der Hand am Stein. Doch nicht alles geht mit der Hand. Wenn eine Kundin oder ein Kunde große Steine oder Steinplatten bestellt, schneide ich sie an einer großen Maschine zu, der Brückensäge. Das Gerät zur Fernsteuerung halte ich in der Hand. Hier arbeite ich an einem Flossenbürger Granit. Das ist ein sehr fester Stein. Andere Steine schneide ich auch mit der Anlage, aber mit einem anderen Sägeblatt.
Da die Sägearbeiten sehr laut sind, trage ich einen Gehörschutz.

Im zweiten Ausbildungsjahr habe ich eine Steinskulptur geschaffen beim Wettbewerb vom Bundesverband des Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerks. Das Thema lautete: Mensch und Natur. Ich habe in einen großen Sandstein-Block mit Hammer und Meißel einen nachdenklichen Menschen gehauen. Es war toll, meine Gedanken in Stein auszudrücken und zu gestalten. Die Arbeit kann ich hier im Betrieb fortsetzen.

In der Ausbildung lerne ich, eigene Ideen zu entwickeln, aufzuzeichnen und umzusetzen. Es macht Spaß, das Ergebnis zu sehen.

Jetzt habe ich Feierabend!