Tagesablauf Produktionsmechaniker/in - Textil
Hi, ich heiße Angelina
Vor Kurzem habe ich meine dreijährige Ausbildung zur Produktionsmechanikerin der Fachrichtung Textil abgeschlossen. Ich arbeite in einer modernen Weberei, in der wir Möbel-, Dekorationsstoffe und technische Gewebe herstellen. Begleite mich bei der Frühschicht!
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4:45 - 5:45 Uhr: Garn aufstecken
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Meine erste Aufgabe ist es, eine Webkette herzustellen. Das heißt, ich bereite die Kettfäden vor, die in Längsrichtung in der Webmaschine eingespannt werden.
Dafür berechne ich zunächst, wie viel ich von welchem Garn für die Kette benötige. Heute sind das 360 Garnspulen. Die Spulen stecke ich auf sogenannte Schärgatter. Die Reihenfolge, in der ich die verschiedenfarbigen Spulen aufstecke, bestimmt später unter anderem das Stoffmuster. Daher arbeite ich sehr konzentriert. -
5:45 - 9:30 Uhr: Kette schären
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Mit der Schärmaschine wickle ich das Garn auf eine große Trommel auf. Für das Gewebe, das daraus entstehen soll, brauche ich heute 9.700 Kettfäden. Diese werden in sogenannten Scharen oder Bändern gewickelt, also immer eine bestimmte Anzahl von Fäden auf einmal. Diesen Vorgang nennt man "Kette schären". Nun mache ich eine halbe Stunde Pause.
Anschließend wickle ich die Kette mithilfe der Maschine auf den Kettbaum um. Der Kettbaum sieht aus wie eine überdimensionale Hantel und wird später in die Webmaschine eingehängt.Jetzt bist du gefragt!
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9:30 - 11:00 Uhr: Kette andrehen
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Jetzt gehe ich in die Weberei. Da in unseren Websälen viele Webmaschinen gleichzeitig laufen, ist es sehr laut. Deshalb müssen hier alle Mitarbeitenden einen Gehörschutz tragen.
Mein Kollege hat bereits den Kettbaum in die Webmaschine eingehängt. Ich verknote mit der Andrehmaschine die neuen Kettfäden mit denen, die sich durch die Vorkette bereits in der Webmaschine befinden. Erst dadurch kann die neue Kette von der Maschine eingezogen werden. -
11:00 - 11:15 Uhr: Schussgarnspulen aufstecken
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Die Kettfäden, also die längs laufenden Fäden, sind nun für den Webprozess bereit. Jetzt fehlt noch der Faden, der quer zu den Kettfäden läuft. Das ist der sogenannte Schuss. Ich stecke bis zu 24 Garnspulen auf das Schussgatter an der Webmaschine auf.
Dann stelle ich am Steuerpult der Webmaschine das Muster, die Schussdichte und weitere Parameter zur Gewebeherstellung ein. Je nach Gewebe muss ich dazu auch mechanische Einstellungen an der Webmaschine vornehmen. Dann starte ich die Maschine. -
11:15 - 13:00 Uhr: Überwachen der Webmaschinen
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Ich prüfe, ob die Maschine gut anläuft und das Muster passt. Meine Aufgabe ist es jetzt, mehrere Maschinen gleichzeitig zu überwachen. Wenn zum Beispiel ein Faden reißt oder wenn sich Schlaufen bilden, muss ich sofort eingreifen.
Eine der Maschinen stoppt, ein Lichtsignal leuchtet auf. Ich prüfe am Bildschirm, welche Fehlermeldung die Maschine anzeigt und behebe das Problem. Bei größeren Störungen bespreche ich mit einem Meister, wie ich vorgehen soll. -
13:00 - 13:15 Uhr: Warenschau durchführen
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Jetzt prüfe ich an der Warenschaumaschine noch die Qualität einer produzierten Stoffrolle. Ich achte unter anderem darauf, dass die Farbe stimmt und das Gewebe keine Webfehler oder Löcher aufweist. An einer Stelle hat sich eine kleine Schlaufe gebildet. Mit einer Pinzette und viel Fingerfertigkeit behebe ich den Defekt. Kann ich einen Fehler nicht ausbessern, protokolliere ich die Art des Mangels und seine genaue Position im elektronischen Warenschauprotokoll des Webstücks. Damit der Produktionsprozess nachvollziehbar ist, bringe ich außerdem ein Prüfetikett am Stoff an.
Nun habe ich Feierabend!
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