Tagesablauf Produktionsfachkraft Chemie

Die Masse in Kosmetikstiften besteht aus verschiedenen Rohstoffen, zum Beispiel Farbpulvern und Wachsen. Für jede Stiftart und Farbe haben wir ein Rezept. Ich fülle Farbpulver und Wachse jeweils in eine Tüte, bis mir die Waage anzeigt, dass ich genug von diesem Rohstoff habe. Dann verschließe ich die Tüte und klebe ein Etikett auf, das Menge und Art des Rohstoffs anzeigt. Damit kein Farbpulver in meine Augen oder Atemwege gerät, trage ich eine Schutzbrille und eine Staubschutzmaske.

Mit meinen Zutaten gehe ich hinüber zur Produktionsanlage. In den großen Kesseln der Produktionsmaschinen schmelzen und vermischen wir die Rohstoffe. Dabei ist die Reihenfolge sehr wichtig, da die Bestandteile unterschiedlich schnell schmelzen. Ich achte darauf, dass sich die Zutaten optimal verbinden. Anschließend entnehme ich etwas Masse mit einer Spritze und gieße sie in eine leere Stifthülse. Fertig ist der Teststift, den ich später prüfen kann.

Nun mache ich Pause.

Im Nuancierbüro teste ich den Farbton des Stifts, damit dieser zum Beispiel nicht zu blass ist. Für jeden unserer Farbtöne haben wir einen Beispielstift. Ich suche den passenden heraus und zeichne eine dicke Linie auf meinen Handschuh. Daneben trage ich den Teststift auf, den ich aus der hergestellten Masse gegossen habe. Unter einer Tageslichtlampe vergleiche ich die Farben sorgfältig. Es ist alles in Ordnung. Wenn sich die Farben unterscheiden, dann gebe ich der Masse mehr Farbpulver hinzu.

Am Penetrometer prüfe ich die Konsistenz der Masse. Das ist ein Gerät, in dem eine kleine Nadel aus einer bestimmten Höhe auf den aufgeschnittenen Teststift herunterfällt. Je nachdem, wie tief die Nadel in die Masse eindringt, berechnet das Penetrometer, wie fest die Masse ist.

Ich teste noch weitere Eigenschaften. Ist die Masse in Ordnung, fülle ich sie von der Produktionsmaschine in einen Gießkessel um. Darin transportiere ich sie zur Gießmaschine, die die Masse in die Stifthülsen gießt.

In regelmäßigen Abständen überprüfe und warte ich die Maschinen. Ich lasse zum Beispiel Druck ab oder schraube eine Klappe auf, damit ich in die Maschine hineinschauen kann. So sehe ich, ob ich die Maschine reinigen muss und alle Teile festsitzen. Außerdem prüfe ich den Stand der Sperrflüssigkeit, ohne die die Maschine nicht richtig funktionieren würde. Ich fülle etwas davon nach.

Nun mache ich Feierabend.