Tagesablauf Polster- und Dekorationsnäher/in

Sowohl während als auch nach der Ausbildung arbeite ich immer nach Aufträgen. Meine Ausbilderin erklärt mir die einzelnen Schritte, um eine 6-eckige Tischdecke zu nähen. Außerdem zeigt sie mir an einem fertigen Exemplar, worauf ich achten muss und wie die verschiedenen Nähte aussehen.

Anhand ihrer Erklärungen schreibe ich einen Ablaufplan, den ich mit ihr bespreche und abstimme. Später würde so ähnlich auch ein Kundengespräch ablaufen.

Nachdem ich die Stoffbahn auf dem Tisch ausgebreitet habe, muss ich den Stoff vorsichtig gerade ziehen und faltenfrei streifen. Den doppelt gelegten Stoff fixiere ich anschließend mit Gewichten, sodass er nicht verrutscht. Danach lege ich die Schablone darauf, befestige sie und übertrage sie vorsichtig mit einem Bleistift. Bei diesem Stoff eignet sich Bleistift besser als Kreide. Vor dem Schneiden entferne ich die Schablone und befestige die beiden Stofflagen mit Stecknadeln entlang der Linie, sodass der Stoff nicht verrutscht.

Beim Versäubern der Kanten ummantelt man die Schnittkanten, das verhindert das Ausfransen. Wir haben dafür eine spezielle Versäuberungsmaschine. Die bediene ich mit Druck auf die Fußpedale und muss sehr genau arbeiten.

Die Schnittkante des Stoffes muss genau am Messer der Versäuberungsmaschine entlang geführt werden, sonst gibt es Unregelmäßigkeiten, die mir später beim Nähen Probleme machen.

Dazwischen mache ich Frühstückspause.

Beim Schneiden und Nähen zieht man den Stoff in die Länge. Wie stark, das hängt vom schrägen Fadenlauf ab. Durch die Form der 6-eckigen Tischdecken ziehen sich die Kanten also unterschiedlich aus.

Am Bügelbrett habe ich eine Markierung angebracht, um nicht jedes Mal nachmessen zu müssen. Ich lege den Stoff auf und bedampfe ihn mit dem Bügeleisen, so zieht sich der Stoff wieder zusammen, bis jede Tischdeckenkante gleich lang ist.

Anschließend mache ich Mittagspause.

Bevor ich mich an die Nähmaschine setze, muss ich noch die Saumkanten umbügeln, um einen gleichmäßigen Abstand zu bekommen, der dann wiederum genäht wird. Während ich bügle, nehme ich regelmäßig Maß. An der Nähmaschine benutze ich einen einfachen Steppstich. Die Saumkanten werden dadurch schmalkantig in einer geraden Linie gesteppt.

Beim Nähen gibt es die Faustregel: Je genauer geschnitten und gebügelt, desto einfacher geht das Nähen. Spätestens jetzt sehe ich also, wie genau ich gearbeitet habe.

Wenn ich fertig bin, räume ich meinen Arbeitsplatz auf und gehe nach Hause.