Tagesablauf Physiotherapeut/in

Lisa ist heute eine Übungs-Patientin. Sie hat Probleme, ihren Arm zu beugen. Mit dem Winkelmesser überprüfe ich, wie weit sie ihren Ellenbogen aktiv bewegen kann und wie viel passive Weiterbewegung durch mich möglich ist.

Ich frage sie, ob und wo ihr die Bewegung weh tut. Dann schaue ich mir den Bewegungsradius beider Ellenbogengelenke im Seitenvergleich an: die nicht betroffene Seite des Ellenbogens mit der betroffenen Seite des Ellenbogens. Dadurch erkenne ich, wie weit sie ihr Gelenk im Normalzustand bewegen kann.

Wenn ein Gelenk sich weniger oder nur schmerzhaft strecken oder beugen lässt, dann kann das unter anderem an einer erhöhten Spannung der Muskulatur liegen. Die spannt sich immer dann an, wenn eine Bewegung für eine Patientin oder einen Patienten schmerzhaft ist.

Mit Hilfe von Weichteiltechniken und Massagegriffen versuche ich die Spannung im Muskel zu verringern. Dafür strecke ich zunächst den Unterarm der Patientin und behandle dann den Muskel im Oberarm. Dabei gehe ich aufmerksam vor und achte auf Reaktionen und Schmerzsignale der Patientin. In diesem Fall ist das Julina.

Übungs-Patientin Lisa hat Probleme mit ihrem Knie. Sie kann es nicht mehr vollständig beugen. Damit das wieder funktioniert, dehne ich die Kapsel, die das Kniegelenk umgibt. Dazu sitzt die Patientin aufrecht auf der Liege. Der Unterschenkel der Patientin hängt senkrecht nach unten. Nun ziehe ich das Bein leicht in Richtung Boden. Dadurch werden die Gelenkpfanne und der Gelenkkopf minimal voneinander entfernt. Das nennt man auch Traktion. Durch die Straffung der Kapsel kommt es zu Schmerzlinderung und Dehnung der Kapsel.

Danach machen wir eine Frühstückspause.

Nicht nur die Behandlung in der Praxis ist wichtig für die Gesundheit unserer Patientinnen und Patienten. Um gesund zu werden oder zu bleiben, müssen sie ihren Körper regelmäßig trainieren. Die Übungen zeigen wir ihnen in der Praxis.

Ich zeige Lisa den Unterarmstütz, damit ihr Oberkörper stabil bleibt. Dabei stützt sie sich mit den Unterarmen auf einen Gymnastikball und spannt den Rumpf und die Bauchmuskulatur an. Sie muss die Spannung halten, damit sie nicht abrutscht. Ich achte darauf, dass sie die Übung korrekt ausführt und gebe ihr Tipps, wie sie die Übung in ihren Alltag einbinden kann.

Am Ende jeder Behandlung notieren wir, was wir mit den Patientinnen und Patienten gemacht haben. Wir dokumentieren, was wir am Anfang der Behandlung festgestellt haben, welche Übungen wir gemacht haben und welche Probleme oder möglicherweise Schmerzen bei der Behandlung aufgetreten sind. Natürlich schreiben wir auch auf, ob die Behandlung das Bewegungsmuster der Patientin oder des Patienten verbessert hat.

Danach haben wir Feierabend.