Tagesablauf Pferdewirt/in - Pferdehaltung und Service

Jetzt kümmere ich mich um die Pferdepflege. Zuerst kratze ich die Hufe aus. Das ist wichtig, da Erkrankungen entstehen können, wenn die Hufe nass sind. Anschließend entferne ich mit verschiedenen Bürsten Schmutz und Staub aus dem Fell der Pferde.

Beim Putzen sehe ich, dass ein Tier eine Verletzung hat und das Bein angeschwollen ist. Deswegen informiere ich den Besitzer und hole die Tierärztin. Gemäß ihrer Anordnung werde ich nun täglich die Wunde reinigen und dem Pferd die verschriebenen Medikamente geben.

Auf unserem Hof sind verschiedene Gras- und Matschkoppeln abgeteilt. Wir kontrollieren regelmäßig die Umzäunungen. Wenn Wind und Wetter die Abgrenzungen zerstören oder ein Pferd durchbricht, repariere ich sie. Die Zäune stehen unter Strom, den muss ich also zuvor abschalten. Heute stecke ich eine Koppel neu ab.

Aktuell haben wir rund 70 Pferde auf dem Hof. Normalerweise werden die von ihren Besitzerinnen und Besitzern selbst bewegt. Für die Pferde meines Chefs und Ausbilders sind aber wir Azubis verantwortlich. Damit die Pferde Abwechslung haben, gibt es neben dem Reiten in der Halle jede Woche auch eine Dressur- und eine Springstunde. Als Nächstes werde ich die Stute Boki longieren. Das heißt, ich lasse sie an einer langen Leine auf einer kreisförmigen Bahn laufen.

So, jetzt habe ich erst mal eine lange Mittagspause. In dieser Zeit reite ich auch meine eigenen Pferde.

Die meisten Pferde auf unserem Hof sind sogenannte Einsteller. Private Pferdebesitzer/innen und Vereine bringen also ihre Tiere bei uns unter. Wir beraten sie zum Umgang mit ihren Pferden. Ich habe gleich einen Termin mit einer Kundin. Sie möchte mit mir über ihre Stute Bonnie sprechen, denn ein Wettkampf steht an. Ich werde der Besitzerin Tipps zu Futter und Training geben. Vorher nehme ich meinem Hengst aber noch Zaumzeug und Sattel ab und bringe ihn zurück in den Stall.

Ein Pferdebesitzer hat uns gebeten, sein Pferd Pablo direkt zu einem Wettkampf zu bringen. Ich lege dem Tier Transportgamaschen an die Fußgelenke an, damit es sich später im Hänger nicht verletzt. Anschließend führe ich Pablo über eine Rampe hoch in den Hänger. Weil wir diese Situation schon oft geübt haben, gehorcht er mir ohne zu zögern.

Im Transporter achte ich darauf, dass er richtig angebunden ist. Mit den Stangen in der Box sorge ich dafür, dass er sich nicht viel bewegen kann und so bei der Fahrt einen sicheren Halt hat.

Nach dem Füttern und Abmisten am Abend kann ich nach Hause gehen.