Tagesablauf Pferdewirt/in - Klassische Reitausbildung

Zu meinen Aufgaben gehört auch das Ausmisten des Stalls. Dabei räume ich die Einstreu nicht vollständig aus der Pferdebox, sondern halte mich an das Motto: "Das Schlechte kommt raus, das Gute bleibt drin." Der Mist wird in großen Containern gesammelt, die regelmäßig geleert werden.

Ich arbeite in den Boxen ohne Hektik, damit ich die Pferde nicht nervös mache. Vor allem bei Hengsten muss ich behutsam vorgehen und ein Auge auf das Pferd haben, weil sie oft sehr temperamentvoll sind.

Bevor ich das Pferd in die Reithalle führe, putze ich es. Dann ziehe ich Reitstiefel an und setze meinen Helm auf. Heute kann ich in der Halle reiten. Wenn Veranstaltungen in der Halle sind, nutze ich den Außenplatz oder reite mit dem Pferd in den Park.

Beim Reiten gehe ich auf jedes Pferd ein und und übe mit ihm Dressur, je nachdem, wie gut es schon kann. Denn ich möchte den unterschiedlichen Pferden gerecht werden. Jedes Pferd soll mindestens einmal am Tag bewegt werden. Deshalb versuche ich vormittags 2 oder mehr Pferde zu reiten.

Pferde brauchen viel Bewegung, deshalb bringe ich sie zur Führmaschine. Die ist dazu da, die Pferde zusätzlich zum Reiten und Longieren zu bewegen. Zum Longieren erzähle ich dir später mehr.

Die Führmaschine ist eine runde Anlage mit abgetrennten Bereichen. In diese Bereiche können insgesamt acht Pferde gestellt werden. Ich schalte die Maschine ein, wodurch sich die Abtrennungen vorwärtsbewegen, und die Pferde mitlaufen. Sie laufen dann im Schritt - so heißt eine Gangart - eine halbe bis dreiviertel Stunde in der Führmaschine. So kommen gleichzeitig mehrere Pferde in Bewegung.

Jetzt ist Zeit für meine Mittagspause!

Jedes Pferd wird einmal in der Woche longiert. Longieren ist auch eine Art, Pferde zu bewegen. Beim Longieren werden die Gelenke und Muskeln des Pferdes trainiert, während es im Kreis um mich herumläuft.

Zum Training an der Longe, einer langen Leine, lege ich dem Pferd Ausrüstung an. Dazu gehören die Trense - so heißt das Zaumzeug -, Dreieckszügel und ein Longiergurt. Ich trage beim Longieren meine normale Arbeitskleidung und halte eine Peitsche in der Hand, mit der ich dem Pferd Hilfen gebe. Mit meiner anderen Hand führe ich das Pferd an der Longe.

Bevor ich Feierabend mache, werden die Pferde versorgt. Ich miste noch einmal die Boxen aus und bereite das Futter für die Pferde vor. Das Futter ist meistens ein Mix aus Heu und Kraftfutter. Heute gebe ich auch Karotten in den Futter-Mix. Wenn ich mich um die Pferde kümmere, achte ich immer darauf, ob sie sich anders verhalten oder krank aussehen. Fällt mir etwas auf, gebe ich dem Tierarzt Bescheid.

Heute ist zum Glück alles in Ordnung! Jetzt gehe ich nach Hause.