Tagesablauf Orthopädietechnik-Mechaniker/in

Heute kommt ein Patient vorbei, der einen Gipsabdruck machen lässt. Dieser Abdruck dient als Modell für eine individuelle Unterschenkelorthese. Wir hatten bereits ein ausführliches Beratungsgespräch, in dem der Patient sein Krankheitsbild geschildert hat.

Ich nehme die Maße des Beins mit einem Maßband. Damit der Gips nicht direkt mit der Haut in Berührung kommt, wickele ich eine Folie um das Bein. Anschließend lege ich eine vorbereitete Gipsbinde um das Bein. Dann schneide ich den Gips auf, nehme diesen vom Bein und verschließe den Gips zur weiteren Bearbeitung in unserer Werkstatt.

Ein Innentrichter ist ein Teil einer Prothese. Er wird zum Schutz direkt auf den Stumpf des Patienten gesetzt, bevor der harte Schaft der Prothese daraufkommt. Der Trichter dient auch zur Polsterung und leichteren Nachbearbeitung, wenn sich das Volumen des Stumpfs verändert, also beispielsweise dicker oder dünner wird.

In unserer Werkstatt stelle ich einen Innentrichter für eine Prothese her. Er besteht aus einem weichen thermoplastischen Kunststoff, der sich bei bestimmten Temperaturen verformen lässt. Im ersten Schritt schneide ich das Material nach den vorgegebenen Maßen zu.

Danach schleife ich den Kunststoff an einer Schleifmaschine in Form, bevor ich daraus einen Innentrichter zusammenklebe. Jetzt erwärme ich den Trichter, damit dieser sich leichter über das Stumpfmodell ziehen lässt. Nach dem Auskühlen schleife ich das Material in die gewünschte Passform.

Eine Patientin mit chronischen Schmerzen im Lendenwirbelbereich benötigt eine Bandage zum Stützen und Entlasten der Wirbelsäule. Die Patientin war vor einigen Tagen schon zum Vorgespräch bei mir. Hier wurden ihre Maße genommen und die Ausführung des Mieders besprochen.

Das Schnittmuster habe ich aufgezeichnet und auf einen Baumwoll- und Satinstoff übertragen, um es maßgerecht ausschneiden zu können. Dann nähe ich alle Stoffteile mehrfach zusammen. Zum Abschluss nähe ich noch die Abdeckstreifen auf, fasse die Ränder mit einem elastischen Band zusammen und entferne alle überstehenden Fäden.

Eine unserer jüngeren Kundinnen sitzt die meiste Zeit des Tages aufgrund ihrer Behinderung im Rollstuhl. Sie hat seit dem letzten Treffen einen Wachstumsschub gemacht. Deshalb stelle ich die Armlehnen und die Sitzhöhe auf ihre aktuelle Körpergröße ein. Ich kontrolliere zusätzlich die Sitzbreite und Sitztiefe sowie die Unterschenkellänge. Dann prüfe ich auch die Bremsen, Achsen der Räder und schraube sie noch einmal fest. Jetzt ist wieder eine wachstumsgerechte und sichere Fortbewegung möglich.
 

Mit einem Lasergerät stelle ich eine angefertigte Oberschenkelprothese nach bestimmten Richtlinien ein. Das Gerät besteht aus einer Bodenplatte und einem Laser. Ich stelle die Prothese auf die Platte und der Laserstrahl erfasst zunächst mit dem senkrechten Lot die Aufbauteile der Prothese. Dann markiere ich für den richtigen Lotaufbau wichtige Punkte auf der Prothese, die mit dem Laser übereinstimmen müssen. Der Patient probiert die Prothese gleich an und ich stelle sie noch individuell auf ihn ein.

Zum Schluss räume ich die Werkstatt und die Behandlungsräume auf. Dann kann ich nach Hause gehen.