Tagesablauf Milchwirtschaftliche/r Laborant/in

Wasser spielt bei der Milchverarbeitung eine große Rolle. Es wird zum Beispiel in Form von Wasserdampf zur Wärmeerzeugung gebraucht. Dabei wird das Wasser in großen Tanks für die Dampfkessel gespeichert und aufbereitet. Filtersysteme sorgen dafür, dass kalkhaltiges Wasser die Dampfkessel nicht verkalkt.

Dieses gefilterte Wasser oder Kesselwasser muss täglich auf seine Resthärte untersucht werden. Dazu ziehe ich eine Wasserprobe, die ich im Labor auf ihren Härtegrad untersuche.

Als nächstes analysiere ich Rohmilchproben, die wir von den Bauern zur Untersuchung bekommen haben. Ist eine Kuh erkrankt und hat Antibiotika bekommen, darf ihre Milch einige Zeit nicht verwendet werden. Mit der Hemmstoffuntersuchung kann ich herausfinden, ob die Milch wieder verarbeitet werden kann.

Ich pipettiere einen Tropfen der Probenmilch in ein Näpfchen, in dem sich ein Testkeim und ein bestimmter Farbstoff befinden. Dann stelle ich die Probe in den Brutschrank. Nach drei Stunden nehme ich sie wieder heraus und werte sie aus. Die Probe ist blau eingefärbt. Das heißt: Sie enthält noch Antibiotikarückstände und die Milch darf nicht verwendet werden.

Danach mache ich Mittagspause.

Jetzt untersuche ich Proben aus der laufenden Produktion auf Mikroorganismen wie Schimmelpilze.

Ich gieße einen speziellen Nährboden für Schimmelpilze in eine sogenannte Petrischale. Das ist eine flache, runde, durchsichtige Schale. Unter sterilen Bedingungen gebe ich mit einer Pipette eine kleine Menge an Frischkäse auf den flüssigen Nährboden und verschließe die Schale mit einem Deckel. Nachdem die Flüssigkeit erstarrt ist, stelle ich die Schalen in den Brutschrank. Hier wird die Petrischale für eine bestimmte Zeit mit einer festgelegten Temperatur bebrütet.

Nach der festgelegten Zeit hole ich die bebrüteten Petrischalen aus dem Brutschrank. Ich nehme jede einzelne Schale in die Hand und überprüfe, ob Keime gewachsen sind. Das kann ich mit bloßem Auge erkennen.

Schale für Schale zähle ich aus, wie viele Keime sich auf den Nährbodenplatten gebildet haben. Dabei zähle ich bis zu einer Zahl von 300 aus. Alles was darüber ist, ist überwachsen und kann nicht mehr gezählt werden. Je nach der Anzahl errechne ich unter Berücksichtigung der Verdünnung die Keimzahl pro Volumen.

Nach jeder Untersuchung notiere ich meine Ergebnisse auf einem Zettel. Am Ende des Tages übertrage ich diese Ergebnisse am Computer in ein spezielles Softwaresystem. Hier lassen sich die gemessenen Werte vergleichen mit früheren Proben oder mit Parallelproben, die genommen wurden, um die Verlässlichkeit meiner Messung zu sichern. Auch der Laborleiter schaut sich meine Untersuchungsergebnisse an, um zu überprüfen, dass sich alle Werte in den vorgegebenen Grenzwerten befinden.

Dann kann ich für heute Feierabend machen!