Tagesablauf Metallbauer/in - Metallgestaltung

Jetzt muss ich die zugeschnittenen Stäbe mit dem Bandschleifer entgraten. Dazu halte ich die Enden der Stäbe an den Bandschleifer, der die scharfen Kanten vom Metall wegschleift.

Anschließend überschmiede ich die Kanten mit einem Lufthammer, das ist ein mechanischer Hammer, dessen Schlagzahl ich mit einem Fußpedal regulieren kann. Hier muss ich vorsichtig sein. Denn wenn ich ihn zu stark betätige, schlägt er Kanten ins Material. Außerdem muss ich die Stäbe gerade halten, sonst wird die Kante schief. Hier kann es sehr laut werden, daher trage ich einen Gehörschutz.

Bevor ich die richtigen Löcher in die Stäbe setze, mache ich an einem Probestück eine Probelochung. Dadurch kann ich feststellen, wie sich das Material bei der Lochung verhält, ob es sich dadurch verkürzt oder ausdehnt. Das ist wichtig zu wissen, damit die Löcher am Ende auch den richtigen Abstand voneinander haben!

Das Material hat sich durch die Probelochung gedehnt. Um wie viel genau messe ich nun nach. Jetzt weiß ich, wie sich das Material verhält und kann meine Maße entsprechend anreißen, das heißt ich ziehe vom ursprünglichen Abstand der Löcher die eben gemessene zusätzliche Ausdehnung des Materials ab.

Jetzt kann ich eine Frühstückspause machen.

Nun kann ich die richtigen Löcher in die Stäbe treiben. Dazu erhitze ich das Material, indem ich es ins Feuer lege. Denn nur wenn das Metall auf Schmiedetemperatur ist, kann ich es auch bearbeiten! Mit Hammer und Meißel mache ich eine Kerbe. Das nennt man spalten.

Jetzt kann ich einen Dorn ansetzen. Ein Dorn ist eine Art langer, spitzer Metallstift, mit dem man die Löcher dehnen kann. Ich fange mit einem schmaleren Dorn an und arbeite dann mit immer größeren weiter. Beim Schmieden trage ich einen Lederschurz, also eine Schürze aus Leder, die mich vor umherfliegenden Funken und kleinen, glühenden Metallteilchen schützt.

Zeit für meine Mittagspause.

Dann überprüfe ich, ob die Ausrichtung der Löcher stimmt. Dazu lege ich den jeweiligen Stab mit den Lochungen auf einen Amboss, eine Art Unterlage aus Stahl, und schaue, ob alle Löcher gerade sind. Wenn die Löcher nicht gerade sind, bearbeite ich sie mit dem Hammer, ich richte sie also aus. Wichtig ist, dass ich mit dem Hammer nicht direkt auf die Löcher selbst schlage, denn dann entstehen unschöne Dellen. Ich richte sie aus, indem ich auf das Material schlage, das die Löcher umgibt.

Die Teile für das Gartentor sind jetzt alle fertig. Jetzt kann ich es zusammenbauen. Mit Hilfe der Zeichnung lege ich alle Stäbe an die richtige Stelle. Nun muss ich die einzelnen Stäbe noch miteinander verbinden. Dazu stecke ich sie in die entsprechenden Lochungen.

Zum Schluss verniete ich die Enden der Stäbe, das heißt ich erhitze sie mit einem Gasbrenner und schlage sie mit einem Hammer flach. So können die Stäbe später nicht mehr herausrutschen.

Das Gartentor ist fertig montiert, die Maße passen perfekt. Der Kunde wird zufrieden sein! Und ich mache Feierabend für heute.