Tagesablauf Mediengestalter/in Digital und Print - Printmedien

An meinem Arbeitsplatz erstelle ich nun Scribbles, also Skizzen für die geplanten Seiten. Auf einen Block zeichne ich auf, was mir spontan zum Thema einfällt: Zuerst grob die Überschrift, dann einzelne Textblöcke und Spalten. Meistens mache ich mehrere Entwürfe und schaue dann, wie es am besten aussieht.

Außerdem suche ich passende Farben und Schriften für die Seite aus und sammle Bilder, die zum Thema passen. All das füge ich auf einer Seite ein, drucke sie aus und hänge sie an die Pinnwand. Man nennt das Moodboard. Davon lasse ich mich gerne inspirieren.

Wir Mediengestalterinnen und -gestalter leben eigentlich davon, dass wir uns gegenseitig Feedback geben. Ich finde das gut, weil ich so eine ganz andere Sicht auf das Thema bekomme und erfahre, was ich besser machen könnte.

Ich hatte mir ein großes Bild vorgestellt, das über beide Seiten geht. Meine Ausbilderin weist mich darauf hin, dass wichtige Inhalte des Bildes in der Mitte im Bund des Heftes verschwinden würden. Daran hatte ich nicht gedacht. Sie schlägt vor, die Bilder nicht in eckige, sondern in runde Rahmen einzufügen, da das besser zum Thema Wasser passt und dynamischer wirkt.

Nun gestalte ich einen ersten Entwurf der Seite mit Grafik-Programmen. Dabei muss ich darauf achten, dass mein Computer kalibriert ist. Das bedeutet: Die Farben, die ich am Computer einsetze, müssen den Farben, die ich später im Heft auf Hochglanz habe, möglichst ähnlich sehen. Alles, was ich in den Scribbles festgelegt habe und alle Vorgaben, die ich bekommen habe, setze ich jetzt um.

Dann geht’s an die Bilder: Ich helle sie auf, wenn es nötig ist, oder entferne störende Elemente. Außerdem erstelle ich kleine Grafiken zum Thema Wasser. Die färbe ich am Computer ein und setze sie dann an der richtigen Stelle auf die Seite.

So, fertig! Ich mache 30 Minuten Pause.

Eine Kollegin aus der Redaktion sieht sich meinen Entwurf an und gibt mir Rückmeldung. Sie erklärt mir, dass einige Textblöcke nachträglich geändert wurden. Ihre Änderungswünsche setze ich gleich um.

Zuletzt lasse ich ein automatisches Prüfprogramm über meine Entwürfe laufen. Es kann zum Beispiel erkennen, ob ich die richtigen Farben verwendet habe. Wenn die Qualität der Bilder, die ich verwendet habe, nicht stimmt, bekomme ich ebenfalls eine Fehlermeldung. Ich verbessere die Fehler gleich.

Die Datei, die ich in meinem Grafik-Programm erstellt habe, muss ich nun in einem anderen Format speichern. Das nennt man exportieren. Dabei achte ich noch einmal besonders auf alle Vorgaben und Druckbedingungen, die ich einhalten muss.

Als nächstes drucke ich mir meinen Entwurf aus und schaue ihn mir in Originalgröße und in farbechtem Druck auf Papier an. Ich kontrolliere, ob man die Schrift gut lesen kann. Manchmal muss ich sie noch verkleinern oder vergrößern. Außerdem prüfe ich noch, ob die Farben auch wirklich stimmen.

Es fühlt sich echt gut an, eine Seite in der Hand zu halten, die man selbst gestaltet hat.