Tagesablauf Maurer/in

In das Wohnhaus kommt später ein Aufzug. Der Aufzugschacht beginnt schon im Kellergeschoss. Damit kein Beton in den Schacht gelangt, wurde beim Betonieren des Bodens des Erdgeschosses eine Schalung eingesetzt. Das ist ein mehrteiliger Stahlrahmen. Diesen entferne ich heute. Das heißt "ausschalen". Ich gehe vorsichtig vor, da wir die Schalung noch für andere Arbeiten brauchen.

Die einzelnen Rahmenteile sind mit Metallklammern verbunden und verschraubt. Ich entferne zuerst die Schrauben und löse dann die Klammern. Anschließend baue ich die Schalung auseinander.

Bevor ich die Wände der ersten Etage mauern kann, spanne ich Richtschnüre. Die Ecksteine stehen schon. Sie dienen als Hilfe, damit ich nach der Flucht mauern kann. Das bedeutet, dass ich entlang der Schnur gerade mauere.

Ich befestige die Schnur mit einem Nagel an einem Eckstein. Dann laufe ich bis zur gegenüberliegenden Ecke und befestige sie auf gleicher Höhe. Sie muss richtig straff gespannt sein, sonst ist sie nicht gerade. Das kontrolliere ich an ein paar Stellen mit der Wasserwaage.

Jetzt habe ich 30 Minuten Mittagspause.

Als Nächstes bereite ich den Mauermörtel vor. Es gibt verschiedene Arten von Mörtel. Auf dieser Baustelle wird Zementmörtel verwendet.

Ich mische alles in einem großen Kübel. Dazu kippe ich einen Sack Zementmörtel hinein und gebe zwei bis zweieinhalb Liter Wasser hinzu. Mit einer Kelle oder einem Rührgerät vermische ich den Inhalt mehrere Minuten. Bei sehr warmen Temperaturen muss ich immer wieder etwas Wasser nachfüllen, da der Mörtel sonst antrocknet.

Fertig. Mein Kollege fängt jetzt schon an zu mauern.

Die Steine für die Wände werden später versetzt gemauert. Also so, dass der Stein der nächsten Reihe nicht genau über dem Stein darunter liegt. So ist die Mauer gleichmäßig entlastet und hält länger. Das geht nicht immer mit dem Maß dieser Steine auf. Deswegen schneide ich sie mit einer Steinsäge zu. Mein Kollege, der schon mauert, braucht mehrere zugeschnittene Steine.  

Die Steine wiegen zwischen 100 und 120 Kilogramm. Das ist ziemlich schwer. Mit einem kleineren Kran hebe ich die Steine auf die Säge. Ich zeichne eine Linie ein. Dann setze ich meinen Gehörschutz auf und schneide den ersten Stein zu. 

Jetzt fange ich an zu mauern. Die erste Reihe ist schon fertig. Ich hole einen Mörtel-Schlitten und kippe einen speziellen Klebemörtel hinein. Damit ziehe ich eine glatte Schicht auf die untere Reihe. Mit einer Kelle kann ich auch weiteren Zementmörtel direkt aus dem Kübel auftragen. Die Steine hebe ich mit dem kleinen Kran auf die passende Stelle. Dann richte ich sie mit Hammer und Wasserwaage nach der Flucht aus.

So mache ich bis zum Feierabend weiter.