Tagesablauf Maschinen- und Anlagenführer/in - Metall-, Kunststofftechnik

Danach arbeite ich an der Verseilmaschine. Ein Kabel besteht im Inneren oft aus mehreren Drähten, also elektrischen Leitern aus Metall, wie dem Außen- und Neutralleiter. Sie leiten den Strom durch das Kabel. Die Leiter werden wie die Fasern eines Seils umeinander gewickelt. Das nennt man "verseilen". Dadurch stören sich die elektrischen Ladungen der einzelnen Leiter nicht gegenseitig.

Ich bereite das Material vor und lege jeden Leiter in eine Spule in der ausgeschalteten Maschine. In diesem Fall sind es vier Spulen, also vier Leiter, die verseilt werden. Ich prüfe das Kabel während des Verseilens immer wieder auf Fehler.

Mit der Korbverseilmaschine können sehr dicke Kabel in mehreren Spulen, den sogenannten Körben, hergestellt werden, zum Beispiel für Windkraftanlagen.

Zuerst sehe ich im Kundenauftrag am Computer nach, welche Schlagrichtung und Schlaglänge ich einstellen muss. Die Schlagrichtung bestimmt, ob die Kabel rechts oder linksherum verseilt werden. Die Schlaglänge gibt an, wie fest die Kabel miteinander verdreht werden. Dann gebe ich noch die unterschiedlichen Geschwindigkeiten für die Körbe ein. Je kleiner der Korb, desto schneller dreht er sich.

Zeit für meine Mittagspause!

Wir prüfen die Kabel, die wir herstellen, regelmäßig auf ihre Qualität und ob sie den Wünschen der Kundinnen und Kunden entsprechen. Zum Beispiel, ob sie stabil genug sind.

Mit der Bügelmessschraube, die du auf dem Bild siehst, messe ich die Schlaglänge eines Kabels. So vergleiche ich, ob sie mit dem Kundenauftrag übereinstimmt. Ein anderes Werkzeug ist die Zugmaschine. Damit teste ich die Dehnbarkeit des Kunststoffs, der um das Kabel gewickelt ist. Die Informationen fasse ich anschließend für den Kunden zusammen.

Die Kabel werden im Extruder mit Kunststoff umhüllt, damit sie geschützt sind. Dazu wird Kunststoffgranulat erhitzt, bis es flüssig ist. In der Maschine wird der Kunststoff aufgetragen, sodass das Kabel komplett umhüllt wird. Das nennt man Extrusion. Ich prüfe, ob die einzelnen Maschinenteile zentriert sind, damit der Kunststoff gleichmäßig aufgetragen wird. Ich benutze eine Wasserwaage, um zu prüfen, ob alles gerade ist. Wenn etwas nicht richtig angebracht ist, mache ich es mit einem Schraubenschlüssel gerade.

Bevor ich die Maschine anschalte, prüft mein Ausbilder meine Arbeit. Denn Kabel mit beschädigter Kunststoffschicht können wir nicht verkaufen, da der Kunde sie so nicht verwenden kann.

Manche Kabel werden zum größeren Schutz noch mit einer Schicht Bandeisen umwickelt. Das ist ein dünnes Metallband, das um das Kabel herumgelegt wird, damit es nicht bei Erdarbeiten oder durch Tiere beschädigt wird. Ich lasse die Maschine dann ein paar Meter fahren und prüfe, ob die Abstände des Bandeisens gleichmäßig sind und die richtige Länge haben.

Alles stimmt, also übergebe ich die Maschine vor meinem Feierabend an einen Kollegen. Bis morgen!