Tagesablauf Lacklaborant/in

Im Labor stelle ich mir die entsprechenden Rohstoffe für die verschiedenen Lackansätze bereit. Dazu gehören zum Beispiel neben den Farbpigmenten auch Binde- und Lösemittel. Ich wiege diese festen und flüssigen Rohstoffe entsprechend der Rezepte auf der Laborwaage ab. Ein Hochleistungsrührer hilft mir dabei, die unterschiedlichen Rohstoffe gleichmäßig miteinander zu vermengen und zu zerkleinern. In der Fachsprache nennt man das: Ansetzen und Dispergieren. Jetzt ist die Lackprobe zum Abprüfen bereit.

Jetzt werden die verschiedenen Lackproben gründlich geprüft. Im nassen Zustand messe ich zum Beispiel die sogenannte Kornfeinheit der Lacke. So kann ich feststellen, ob alle festen Bestandteile vollständig zerkleinert worden sind. Mithilfe des Rheometers messe ich die Viskosität, das heißt das Fließverhalten des Lackes. Ist er zu dick- oder zu dünnflüssig, lässt er sich später nicht gut verarbeiten. Bestehen meine Lacke diese Prüfungen nicht, setze ich neue Proben an. Diesen Vorgang wiederhole ich solange, bis das Ergebnis stimmt.

Um nachzuahmen, wie sich die Lacke in der späteren Anwendung verhalten, bringe ich diese auf Platten an. Die gibt es aus unterschiedlichsten Materialien.

Ich füge meinem Lack den so genannten Härter hinzu, damit der Lack nach dem Applikationsvorgang aushärten kann. Anschließend nehme ich eine Lackierpistole, gehe in die Lackierkabine und beschichte die Platten. Nach dem Lackieren müssen diese ablüften, damit der Lösemittelanteil darin verdampft. Danach kommen sie in einem Trockenschrank und härten dabei aus.

Jetzt mache ich meine Mittagspause.

Danach nehme ich die Platten aus dem Trockenschrank, lasse sie abkühlen und beurteile anschließend ihre Qualität.

Wichtig ist zum Beispiel der Glanz eines Lackes. Diesen messe ich mit einem Glanzmessgerät, dem so genannten Reflektometer. Außerdem vergleiche ich meine Proben in der Lichtkabine mit der Vorlage. So kann ich ihre Farbe mit eigenen Augen bei verschiedenen Lichtarten beurteilen und wähle die passende Probe aus.

Nach einer Reihe weiterer Tests entscheide ich, welches Lack-Rezept am besten den Wünschen des Kunden entspricht.

Anschließend wird meine Lackprobe zur weiteren Ausprüfung und zur Qualitätssicherung von den anderen Abteilungen des Hauses getestet.

Heute ist das Testergebnis eines anderen Lackes zurückgekommen. Da der Lack alle Abprüfungen bestanden hat, wird er zur Produktion freigegeben. Parallel informiere ich unseren Vertrieb, dass wir den Lack herstellen können.

Am Ende gehe ich in die Produktionshalle und gebe mein Wissen über den Umgang mit den Rohstoffen an die Kollegen weiter, die dort tätig sind. Damit ist mein heutiger Arbeitstag zu Ende.