Tagesablauf Kraftfahrzeugmechatroniker/in - Nutzfahrzeugtechnik

Wir haben den Auftrag, einen Bus mit einer Fehlermeldung an den Bremsen anzuschauen. Dafür fährt Oliver das Fahrzeug vom Parkplatz in die Werkstatt. Währenddessen hole ich die Ausrüstung, um den Fehlerspeicher auszulesen. Jedes Fahrzeug hat einen eingebauten Fehlerspeicher, den ich mit einem speziellen Programm auf unserem Laptop auslese. Ich schließe den Laptop an die Schnittstelle an und sehe dann die Werte der Bremsen. Die Werte zeigen, dass wir die einzelnen Teile der Bremse genauer untersuchen müssen.

Damit ich gut an die Räder komme, hebe ich den Bus mit der Hebebühne ein Stück an. Das nennt man Aufbocken. Anschließend nehme ich den Reifen ab und baue die einzelnen Teile der Bremse wie Bremszylinder, Bremsscheibe und Bremsklötze aus. Zusammen mit Oliver schaue ich mir die Teile auf der Werkbank an und messe an einigen Stellen die Dicke. So wissen wir, welche Teile ich reparieren oder austauschen muss. Bei diesem Rad sind einige Teile bereits zu stark abgenutzt, daher muss ich neue einbauen.

Es ist 12 Uhr mittags: Ich mache jetzt für eine halbe Stunde Mittagspause.

Nach der Pause mache ich mich wieder an die Reparatur der Bremse. Da die Bremse aus vielen Teilen besteht, dauert es eine Weile, bis ich fertig bin. Wenn alles wieder an seinem Platz ist, muss die Bremse eingefahren werden. Dazu machen Oliver und ich eine Probefahrt mit dem Bus. Als Azubi darf ich noch nicht alleine fahren - aber sobald ich meine Ausbildung in der Tasche habe, mache ich meinen Busführerschein. Während der Fahrt achten wir auf ungewöhnliche Geräusche und bremsen die neuen Bauteile gut ein.

Nach der Probefahrt prüfe ich die Bremse auch noch maschinell. Oliver fährt den Bus dafür auf den sogenannten Rollenprüfstand. Dabei werden Kabel an den Prüfadapter angeschlossen. Die Rollen bewegen die Räder und bremsen sie nach einiger Zeit ab. So werden die Bremswerte gemessen und aufgezeichnet, die ich dann prüfe. Dafür gibt es gesetzliche Vorgaben, die wir einhalten müssen. Da die Werte stimmen, fährt Oliver den Bus wieder zurück auf den Parkplatz.

Für jeden Auftrag gibt es ein eigenes Dokument. Das fülle ich aus, damit man später nachvollziehen kann, was alles an dem Bus gemacht wurde. Ich trage alles ein, was ich heute mit Oliver repariert, ausgetauscht und überprüft habe.

Wenn ich fertig bin, schreibe ich bis zum Feierabend alles in mein Berichtsheft auf. Dort halte ich alles fest, was ich in meiner Ausbildung lerne. Das hilft mir, wichtige Dinge noch einmal zu wiederholen. Außerdem dient das Berichtsheft auch als Ausbildungsnachweis und ist eine Voraussetzung für meine Abschlussprüfung.