Tagesablauf Karosseriebearbeiter/in (§66 BBiG/§42r HwO)

Als erstes baue ich heute den beschädigten Kotflügel eines Autos aus. Bevor ich anfange, bespreche ich die nötigen Arbeitsschritte mit meinem Ausbilder. Dann schaue ich im Online-Reparaturhandbuch des Autos nach, wie der Kotflügel ausgebaut wird. Die Anleitung drucke ich aus und nehme sie mit zum Auto. Damit ich den Kotflügel ausbauen kann, muss ich erst noch einige Vorarbeiten erledigen: Ich baue das Rad und die Radhausschale am Auto ab und dann die Innenverkleidung. Die Radhausschale schützt das Rad und verhindert, dass Wasser und Schmutz in den Motorraum gelangen.

So, jetzt kann ich den Kotflügel abschrauben. Ich stelle ihn in einen Nebenraum zum Lackieren bereit.

Dann mache ich 20 Minuten Frühstückspause.

Bei einem Kleinbus mit Anhänger prüfe ich die Lichtanlage: Funktionieren die Rückleuchten, Begrenzungsleuchten, Bremslicht und Blinker?

Meine Kollegin steigt in den Kleinbus und betätigt Bremsen oder Blinker, während ich die Lichter des Busses und des Anhängers beobachte. Da! Das Standlicht auf der linken Seite geht nicht an.

Mit meinem Ausbilder bespreche ich, woran das liegen könnte: Ist es die Sicherung, die Glühbirne oder ein defektes Kabel? Ich schaue mir das Rücklicht näher an. Oh, die Glühbirne ist defekt. Das ist ja einfacher als gedacht! Ich hole die passende Glühbirne und tausche sie aus. Meine Kollegin startet das Auto nochmal und betätigt das Rücklicht. Leuchtet wieder!

Jetzt kann ich in die Kantine gehen und Mittagspause machen.

An einem Türblech lerne ich heute das Ausbeulen von Dellen. Wir benutzen dafür einen sogenannten Ausbeulspotter, eine Art Punkt-Schweißgerät.

Zuerst schließe ich den Spotter an den Starkstrom an und stelle die passende Blechstärke ein. Mein Ausbilder markiert die Delle mit einem dicken Farbstift und bearbeitet das Blech mit einem großen Hobel. Jetzt ist die Delle gut sichtbar. Dann stellt mein Ausbilder den Spotter über die Delle und schweißt die Spitze des Spotters auf das Blech. Der Spotter zieht nun das Blech auf die richtige Höhe, bis es wieder eben ist.

Jetzt bin ich dran. Mein Ausbilder schaut zu und übt mit mir die richtigen Handgriffe.

Als Nächstes poliere ich ein Auto. Das Auto ist bereits gewaschen und perfekt sauber. Es hat einige kleine Kratzer in der obersten Lackschicht, die ich aber leicht mit der Poliermaschine entfernen kann.

Zuerst hole ich die Polierpaste, die Poliermaschine und die Polieraufsätze. Dann setze ich einen mittelharten Aufsatz auf die Poliermaschine und trage das Poliermittel auf.

So, jetzt lege ich los: Ich schalte die Maschine auf eine niedrige Geschwindigkeit und führe sie kreuzförmig über den Lack. Danach trage ich mit einem Tuch die restliche Politur ab. Nun nehme ich einen weichen Aufsatz und poliere damit das Auto, bis es glänzt. Sieht super aus!

So, mein Arbeitstag ist fast vorbei. Bevor ich nach Hause gehe, räume ich noch die Werkstatt auf: Ich rolle das Kabel des Spotters auf und bringe ihn an seinen Platz. Dann räume ich den Werkzeugwagen auf und fahre ihn auf die Seite. Zuletzt schließe ich das Werkstatt-Tor und fahre den Computer herunter.

So, für heute ist Schluss!