Tagesablauf Gießereimechaniker/in

Dann schalte ich den Sandmischer an. Ich stelle die Art des Sandes ein und fahre mit dem Mischer über den Stahlrahmen. Es gibt zum Beispiel Chromerz- und Quarzsand. Dabei achte ich darauf, dass der Sand gleichmäßig verteilt wird. Weil dabei viel Staub entsteht, trage ich eine Atemschutzmaske.

Ich passe auf, dass das Modell und die sogenannten Führungen nicht verrutschen. Das Pumpengehäuse besteht aus mindestens zwei Teilen. Die Führungen sind kleine Markierungen: Sie zeigen mir, wie ich die beiden Hälften später wieder zusammensetzen muss.

Dann geht es ans Verdichten, das heißt, den Sand noch fester zusammenzupressen. Das mache ich am Modell von Hand mit einem Holzstampfer.

Zuerst nehme ich die beiden Hälften der Form auseinander. Dazu drehe ich ein Werkzeug, die sogenannte Gewindestange, in das Gewinde des Modells. Mit einem Hammer schlage ich das Modell heraus. Dabei bin ich sehr vorsichtig und arbeite sorgfältig. So beschädige ich die Sandform nicht. Scharfe Ecken und Kanten der Form runde ich anschließend mit einer Feile und Schleifpapier ab, damit das spätere Gussteil möglichst perfekt wird.

Danach pinsele ich die Sandform mit der sogenannten Schlichte ein. Das ist gemahlener Sand. Er ist mit Alkohol vermischt. In der gefüllten Form sind immer kleine Zwischenräume zwischen den Sandkörnern. Man nennt sie Poren. Die Schlichte verschließt die Poren und macht die Oberfläche glatt und sorgt für ausreichend Feuchtigkeit. Anschließend muss die Schlichte trocknen.

Dann mache ich eine halbe Stunde Pause.

Bevor ich die beiden Hälften der Sandform zusammenfüge, entferne ich "Nasen". So nennt man die überschüssige Schlichte. Je nach Form setze ich auch "Kerne" ein. Sie sind Platzhalter, die später wieder entfernt werden. So entsteht nach dem Gießen ein Hohlraum. Im Hohlraum können später Luft oder Flüssigkeiten durch die fertige Pumpe fließen. Ich reinige die Form und trage Kleber auf den Rand der Hälften auf. Ich prüfe, ob der Kleber dicht ist. Dann setze ich die Hälften zusammen und verklammere sie mit gegossenen Stahlklammern.

Jetzt wird das Pumpengehäuse gegossen. Ich bereite die Schmelze für den Schmelzofen vor. Bei diesem Gussteil besteht sie aus einer Mischung von Metallen wie Chrom oder Nickel. Die Metalle stelle ich nach einem vorgegebenen Rezept zusammen. Dann gebe ich sie in der richtigen Reihenfolge in den Schmelzofen. Das nennt man gattieren.

Der Gießvorgang läuft dann so ab:

Der Gießkranfahrer führt eine Gießpfanne über die Sandform. Der Gießer öffnet den Ausguss am Boden der Gießpfanne über ein Getriebe, damit der Stahl in die Form fließen kann.

Nun muss das Gussteil abkühlen. Danach trenne ich mit einer Maschine den Rahmen vom Gussteil und schleife es mit zwei verschiedenen Schleifmaschinen, einem Winkelschleifer und einem Gratschleifer. Bei uns heißt das "Putzen".

Feierabend - das Gussteil ist fertig.