Tagesablauf Geomatiker/in

Für die Vermessung draußen packen wir alle notwendigen Geräte in einen Koffer. Dabei prüfen wir, ob alles vollständig ist und funktioniert. Außerdem testen wir, ob die Akkus aufgeladen sind. Ganz wichtig ist die Steuereinheit, unser tragbarer Mini-Computer, auf dem alle Messungen zusammenlaufen. Dazu kommen das Tachymeter und als Gegenstück ein Prisma, das mit seiner spiegelnden Oberfläche Lichtstrahlen vom Tachymeter reflektiert. Mit diesem Verfahren können wir Entfernungen bestimmen.

Bevor wir aufbrechen, ziehen wir unsere Schutz- und Warnkleidung an: Jacke, Hose und Sicherheitsschuhe. Natürlich nehmen wir auch Helme mit.

Auf geht’s zur Baustelle. Wir vermessen die Fernwärmeleitungen, die hier verlegt sind. Für die Messung stellen wir das Tachymeter auf. Doro schraubt das Prisma auf einen Stab und platziert es auf der gewünschten Stelle in der Baugrube. Mit der Steuereinheit in der Hand löse ich die Messung aus. Nach sieben Sekunden ist der erste Punkt gemessen. Insgesamt brauchen wir hier 14 Messpunkte, um alle Biegungen der freigelegten Rohre in der Erde zu dokumentieren.
Danach haben wir uns eine halbe Stunde Mittagspause verdient.

Unsere Messungen aus dem Außendienst übertragen wir in das Geographische Informations-System (GIS). Dort halten wir alles fest. Zum Beispiel auch, um welche Art von Leitungen es sich handelt (Wasser, Strom, Fernwärme oder Gas), aus welchem Material sie sind, wie groß ihr Durchmesser ist, wie tief sie liegen, welche Verzweigungen sie haben und wie alt sie sind. Im GIS sehen wir auch, welche Baufirma die Leitungen verlegt hat und wem sie gehören.
Diese Informationen sind wichtig für uns, um einen Gesamtüberblick zu bekommen und um kaputte Leitungen schnell austauschen zu können.

In unserer Ausbildung lernen wir, wie man mit Drohnen umgeht. Mit einem Joystick lenken wir sie durch die Luft und erfahren dabei, worauf wir achten müssen. Hier ist natürlich Vorsicht gefragt, das Gerät soll nicht kaputt gehen.

Drohnen werden uns in Zukunft die Arbeit an vielen Stellen erleichtern. Sie helfen uns, Positionen zu bestimmen und Fotos und Videos zu machen. Wir als Azubis unterstützen beim Testen, ob die Drohnen wirklich genaue Daten liefern. Nur dann sind sie für unsere Arbeit geeignet.
 

Zum Beispiel wenn Leitungen beschädigt sind, brauchen die Monteurinnen und Monteure vor Ort eine gut lesbare Darstellung der GIS-Daten, entweder auf dem Tablet oder als Papierausdruck. Manchmal erstellen wir auch besondere thematische Karten im GIS.

In meinem Fall drucke ich den bestellten Kartenausschnitt aus und schneide ihn passend zurecht. Weil der Plan sehr groß ist, falte ich ihn mit einer speziellen Maschine. So bleibt er handlich.

Für heute haben wir alles geschafft!