Tagesablauf Fluggerätelektroniker/in

Zum Testen der verschiedenen Funktionen des Flugzeugs brauche ich Strom. Wie beim Auto muss der Motor laufen, damit die Akkus geladen werden. Beim Flugzeug sind das die Turbinen, die aber nicht in einer Halle angeschaltet werden können. Deswegen haben wir Bodenstromaggregate. Das sind Geräte, die elektrische Energie unter anderem für Flugzeuge liefern. Beim Anschließen muss ich sicherstellen, dass das Flugzeug vorher geerdet wurde. Das sorgt dafür, dass der Strom über den Boden abfließt und nicht durch meine Hand.

Die Wartung eines Flugzeugs kann mehrere Tage Arbeit in Anspruch nehmen, weil jedes Teil nach strengen Vorgaben geprüft wird. Heute kontrolliere ich den Transponder. Dieser schickt Informationen, wie beispielsweise die Flughöhe, an den Tower. Das ist der Flugverkehrskontrollturm auf Flugplätzen, von dem aus alles überwacht und gesteuert wird.

Mit einem Prüfgerät kann ich die Informationen aus dem Transponder auslesen und auf Richtigkeit abgleichen. Dieser Transponder funktioniert perfekt! Ich dokumentiere meinen Fortschritt und gehe weiter.

Nicht alle elektronischen Geräte im Flugzeug dienen der Flugtauglichkeit oder Sicherheit. Flugzeuge haben auch viel Unterhaltungselektronik an Bord, sodass die Fluggäste während des Flugs Filme schauen, im Internet surfen oder Musik hören können.

WLAN darf oft erst ab der vorgesehenen Reisehöhe verwendet werden. Damit sich auch alle Fluggäste daran halten, wird diese Funktion erst dann vom Piloten freigeschaltet. Mit der richtigen Technik ist es möglich, WLAN auch während Start und Landung zu verwenden. Auch diese Technik muss überprüft und repariert werden!

In diesem Flugzeug wird die Elektronik erneuert. Ich verlege Kabel, verwende neue Schrauben und erneuere die Kabel wenn die Isolierung defekt ist - wie beim Rohbau eines Hauses! In einem normalen Linienflugzeug sind durchschnittlich 500 Kilometer Kabel enthalten. Dabei muss ich sehr aufmerksam vorgehen und jeden Schritt dokumentieren.

Außerdem darf ich nur Material verwenden, das für die Luftfahrt zugelassen ist. Jede einzelne Schraube wird von unserem Lager verwaltet und freigegeben.

Bei uns herrscht immer das Vieraugenprinzip. Während der Ausbildung schauen sogar zwei Personen über die Tätigkeiten, also insgesamt sechs Augen! Zusätzlich wird jeder Handgriff dokumentiert, der an einem Flugzeug gemacht wird.

Meine Dokumentationen am Tablet drucke ich am Ende eines Arbeitstages aus und lasse sie vom Prüfer kontrollieren und unterschreiben. Jeder Prüfer verantwortet ein eigenes Flugzeug. Eine Prüferin beziehungsweise ein Prüfer ist jemand, der mehrere Weiterbildungen und Zertifizierungen der Luftfahrt hat.