Tagesablauf Fertigungsmechaniker/in

Zusätzlich zu meinem Auftragszettel nutze ich auch eine Stückliste. Hier sind alle Einzelteile, die ich heute verbauen werde, aufgeführt. Jedes Teil hat seine eigene Artikelnummer. Ich suche mir nun alle Einzelteile aus dem Regal mit vielen einzelnen Materialkisten heraus. Das nennt man "kommissionieren“. Dabei gleiche ich immer die Artikelnummer auf der Stückliste mit derjenigen auf der Kiste ab. Zum Schluss habe ich dann alle Einzelteile, die ich heute verbauen werde, zusammen, zum Beispiel Pumpendeckel, Steuerscheiben oder Laufräder.

Dann mache ich 15 Minuten Frühstückspause.

Ich stelle mir zuerst alle Pumpen-Motoren nacheinander auf und stecke Kerbstifte in die Motorengehäuse. Dann montiere ich folgende Teile der Reihe nach auf diese Stifte:
Zuerst kommt auf jeden Motor ein Klappenventil samt einer Unterlage. Danach montiere ich bei jedem Motorgehäuse die Steuerscheibe, die Passfeder und zum Schluss das Laufrad.

So! Zeit für meine Mittagspause.

Ich setze jetzt die O-Ringe in das Pumpengehäuse ein. Diese Ringe haben die Form des Buchstabens O und werden verwendet, um das Pumpengehäuse abzudichten. Normalerweise passen die Gummi-Ringe genau. Bei den ersten Gehäusen klappt das ganz gut und ich komme schnell voran.
Aber was ist das? Ein Ring passt einfach nicht auf das Gehäuse. Offenbar stimmt die Größe nicht. Ich gehe zum Ausbilder und schildere ihm das Problem. Gemeinsam finden wir heraus, dass der Ring falsch einsortiert war. Ich nehme mir einen neuen O-Ring und nun klappt es mit dem Einbauen.
Danach sind die Gehäusedeckel dran. Ich befestige sie einen nach dem anderen mit einem automatischen Vierfachschrauber. So kann ich sichergehen, dass die Schrauben fest sind.
Nun sind die Pumpen fertig.

Als nächstes überprüfe ich, ob die Pumpen auch richtig funktionieren. Dazu befestige ich die fertige Pumpe mit einem Hebel in einer speziellen Spannvorrichtung auf dem Teststand. Anschließend verbinde ich die Pumpe mit dem Prüfsystem und starte das Prüfprogramm. Zuerst scanne ich den Barcode meines Auftrags, damit das Programm weiß, welche Pumpe hier geprüft werden soll.
Das Prüfleitsystem erkennt alle Daten, die ich überprüfen muss: Die Spannung, die Frequenz und die Leistung der Pumpe. Ich muss kontrollieren, ob alles übereinstimmt.
Das mache ich nun bei allen 50 Pumpen - eine nach der anderen wird geprüft.

Ich stelle die getesteten Pumpen auf eine Palette und fahre sie zum Abholplatz. Mein Ausbilder prüft dort sorgfältig, ob die Materialzusammensetzung den Vorgaben des Kunden entspricht. Außerdem kontrolliert er die Seriennummer und die Produkt-ID des Auftrags. Er überprüft das Prüfprotokoll, das ich am Prüfstand ausgedruckt habe, noch einmal genau. Ich schaue aufmerksam zu und bin zufrieden, dass ich alles richtig gemacht habe.
Das war es für heute!