Tagesablauf Fahrzeuglackierer/in

Ich soll einen rohen Kotflügel herrichten. Zuerst entferne ich Fette und Silikonreste mit Silikonreiniger. Anschließend prüfe ich, ob die Oberfläche glatt ist. Damit ich Unregelmäßigkeiten gut erkenne, stelle ich eine Tageslichtlampe auf. Mein Chef lenkt den Lichtschein mit einer Blende gezielt auf die Oberfläche. So sehe ich, ob Dellen, Wellen oder kleine Beschädigungen da sind. Der Kotflügel ist in Ordnung. Andernfalls würde ich Beschädigungen mit Spachtelmasse ausbessern.

Bei Alt-Teilen achten wir genau darauf, dass die Farbe des Lacks zum restlichen Auto passt. Ich wähle eine unbeschädigte Stelle an der Autotür aus, reinige und poliere sie. Jetzt glänzt sie wieder und ich kann mit einem Messgerät die genaue Farbe ermitteln.
Das Messgerät erfasst die Farbe und schickt die Daten an den Computer. Dieser sucht aus allen im Programm hinterlegten Farbtönen den Farbton mit der besten Übereinstimmung heraus. Dann lackiere ich Musterbleche, um den Farbton nochmals zu überprüfen. Wenn das Ergebnis für das menschliche Auge passt, kann der Farbton später in der benötigten Menge ausgemischt werden.
Jetzt ist Frühstückspause.

Unebene Stellen oder Beschädigungen kann ich mit Spachtelmasse ausbessern. Ich trage etwas Spachtelmasse auf einen Kotflügel auf. Wenn sie getrocknet ist, schleife ich die Stelle, sodass sie glatt und ebenmäßig ist. Anschließend trage ich Korrosionsschutz auf, damit sich später kein Rost bildet.
Während die Spachtelmasse trocknet, arbeite ich an anderen Teilen weiter. So bearbeite ich an einem Tag ganz verschiedene Aufträge.
Nun habe ich Mittagspause.

Ich ziehe einen Schutzanzug über, setze eine Atemmaske auf und gehe in die Lackierkabine. Mit einem Druckluftschlauch und einer Füllerpistole trage ich Grundierung, auch "Füller" genannt, auf einen Stoßfänger auf. Der Stoßfänger wird in der Lackierkabine mit heißer Luft getrocknet. Anschließend schleife ich ihn, sodass der Lack gut halten wird.

Auf einen weiteren Stoßfänger, der schon gefüllert und geschliffen wurde, trage ich farbigen Basislack auf und lasse ihn ablüften. Danach spritze ich Klarlack darüber und trockne ihn in der Kabine. Die Teile sind deshalb sehr heiß, wenn sie aus der Kabine kommen. Erst, wenn der Klarlack abgekühlt ist, kann er weiter bearbeitet werden. Ich poliere den Stoßfänger nach dem Abkühlen mit Poliermaschine und Politur. Ganz ausgehärtet ist der Lack erst nach 2 bis 3 Wochen.

Nun habe ich Feierabend.