Tagesablauf Fahrradmonteur/in

Die Fahrradrahmen werden über ein Fördersystem an der Hallendecke zu den einzelnen Fertigungsstationen transportiert. An jeder Station montiere ich bestimmte Bauteile, dann kann ich das Rad weiter schieben.

Nachdem ich den zweiteiligen Lastenradrahmen mit einem Druckluft‑Drehmomentschrauber verschraubt habe, presse ich die Lagerschalen des Steuersatzes in das Steuerrohr des Rahmens. Dazu benutze ich ein Werkzeug, das Einpress-Werkzeug genannt wird. Der Steuersatz verbindet die Vorderradgabel mit dem Fahrradrahmen und besteht aus zwei Kugellagern. Diese sorgen dafür, dass sich der Lenker leicht bewegen lässt.   

Jetzt ist Zeit für eine 15-minütige Frühstückspause.

Jetzt ist die Federgabel an der Reihe. Sie verbindet das Vorderrad mit dem Fahrradrahmen. Federgabeln federn Stöße auf unebenem Gelände ab. Ich werfe einen Blick auf den Auftrag und suche die richtige Federgabel aus. Dann kürze ich den Gabelschaft mit einer elektrischen Säge. Der Gabelschaft ist das Rohr, das oben an der Gabel sitzt. Ich schiebe die Gabel mit dem Gabelschaft durch das Steuerrohr und schraube sie fest.

Zum Schluss montiere ich noch die Beleuchtung an der Gabel und schließe sie danach an den Kabelbaum an. Viele einzelne Kabel, die gebündelt werden, zum Beispiel mit einem Kabelbinder, nennt man Kabelbaum.

Nach meiner Mittagspause bin ich an der Station eingesetzt, wo der Motor eingebaut wird. Dieser wird dabei mit passenden Kabeln verbunden. Hier muss ich sehr sorgfältig arbeiten.

Beim Einbau des Motors muss ich die richtigen Drehmomente beim Einschrauben beachten. Nur dann bleibt der Motor auch wirklich fest im Fahrrad verschraubt. Welches Drehmoment ich für welche Schraube brauche, kann ich in der Anleitung nachlesen. Aber die meisten kenne ich im zweiten Ausbildungsjahr auch schon, ohne nachzuschauen.

Jetzt bin ich an der letzten Station eingesetzt. Hier wird der Akku des Elektrobikes eingebaut. Ich stecke ihn in die dafür vorgesehene Verankerung.  Außerdem wird jetzt die Endkontrolle unserer Elektrobikes durchgeführt. Ich teste, ob beispielsweise die Schaltung, die Bremsen und das Licht funktionieren.

Das Fahrrad wird also jetzt zum ersten Mal mit Strom versorgt. Ich verbinde das Lastenrad mit dem Computer und spiele dann die passende Software auf den Motor. Denn es gibt Lastenräder, die 25 km/h schnell sind, und solche, die 45 km/h schaffen.

Meine Kollegin kümmert sich inzwischen um das Drucken der Versandetiketten. Denn direkt danach werden die fertigen Elektrobikes in Kartons gepackt und versandfertig gemacht.

Da ich als Auszubildender im zweiten Ausbildungsjahr bereits das notwendige Fachwissen habe, kann ich als Springer eingesetzt werden. Somit kann ich überall dort aushelfen, wo es nötig ist.

Zum Beispiel helfe ich das Hinterrad einzubauen und die Kette zu montieren. Die Kette wird mit einem Kettenschloss geschlossen. Das Kettenschloss ist ein Teil der Kette, das die losen Enden miteinander verbindet. Zum Schluss stelle ich noch das Schaltwerk mit einem Schraubendreher ein und prüfe die Funktion.

So, das war es für heute. Ich schwinge mich auf das Rad und fahre nach Hause!