Tagesablauf Fachpraktiker/in für Landwirt (§66 BBiG/§42r HwO)

Im Stall angekommen, laufe ich zuerst einmal bis ans Ende, um zu sehen, ob es allen Tieren gut geht. Dann starte ich per Knopfdruck einen elektronischen Schieber, der den Mist automatisch wegschiebt. Nachdem ich die Reste von der letzten Fütterung weggeräumt habe, fülle ich neues Futter nach: Meistens Heu, aber auch Gras- oder Mais-Silage oder Schrot.

Beim Füttern fällt uns auf, dass ein Kälbchen krank ist und Medizin braucht. Da es gar nicht so leicht ist, es einzufangen, hole ich meinen Ausbilder zu Hilfe. Ich halte das zappelnde Tier fest und er gibt ihm die Medizin. Geschafft!

Jetzt streue ich noch Stroh nach: Ich fahre es mit der Schubkarre in den Stall und verteile es mit der Heugabel auf dem gesamten Stallboden. 
 

Für die Zäune, die wir später auf dem Feld, der Kuhweide, aufbauen müssen, lade ich nun zusammen mit meinem Kollegen Drahtrollen mit leitungsfähigem Draht, Isolatoren, Holzpfähle und -bretter auf den Transporter. Dazu kommen noch unterschiedliche Werkzeuge wie Hammer, verschiedene Zangen oder Erdbohrer.

So, jetzt mache ich erst einmal eine Stunde Mittagspause.

Wir steigen in den Transporter und fahren hinaus aufs Feld. Dort machen wir zuerst Markierungen, um zu wissen, auf welcher Höhe der Zaun angebracht werden muss. Dann schlagen wir mit einem großen Hammer die Zaunpfähle ein. Zuletzt bringen wir die Querbretter aus Holz an. Da an diesem Zaun immer viele Menschen zu Fuß vorbeigehen, stellen wir hier keinen Drahtzaun auf wie sonst, sondern einen Lattenzaun. Morgen werden wir jedoch einen Drahtzaun in der Nähe aufbauen, deshalb laden wir die Drahtrollen schon mal hier ab.

Zurück im Hof des Berufsbildungswerks räumen wir erst die Werkzeuge auf und laden dann Futter für die Kühe auf. Das Futter liegt eingepackt in weißer Folie in großen Ballen auf dem Hof. Ich steige auf einen großen Traktor und fahre damit rückwärts zum Anhänger. Den Anhänger hänge ich an das Zugmaul des Traktors. So nennen wir die Anhängerkupplung des Traktors.

Mit Traktor und Anhänger fahre ich zu den Futterballen und öffne die Ladeklappe des Anhängers. Mein Kollege hebt den Ballen mit einem Radlader mit einer sogenannten Ballenzange auf die Ladefläche. Sobald alles beladen ist, fahre ich das Futter zum Stall. Mein Kollege hilft mir beim Abladen.

Bevor ich nach Hause gehen kann, kümmere ich mich nochmals um die Kühe. Ich fahre wieder Mist heraus und füttere die Tiere. Wenn noch Futter auf dem Gang liegt, schiebe ich es mit der Gabel zu den Kühen heran. Dann kehre ich den Stall sauber und mache das Licht aus.

Alle Tiere sind gut versorgt - ein gutes Gefühl. Ich kann mich beruhigt auf den Heimweg machen.