Tagesablauf Eisenbahner/in - Betriebsdienst - Lokführer/in und Transport

Da fährt auch schon unser Zug ein! Ich führe unter Aufsicht meines Ausbilders nun ein Übergabe-Gespräch mit dem Triebfahrzeugführer. Er informiert uns, was auf der Fahrt bisher los war, ob es irgendwelche Störungen oder Besonderheiten gab. Heute gibt es zum Beispiel Bauarbeiten an den Gleisen.

Dann steigen wir in den Zug ein. Zuerst schauen wir im Führerraum-Display nach, ob alle Zugdaten richtig eingegeben sind. Seine Triebfahrzeugführernummer muss mein Kollege direkt am Führerraum-Display eingeben. Jeder Lokführer hat seine eigene Nummer und meldet sich damit am Zug an.

Der Fahrdienstleiter stellt das Signal auf Fahrt, es leuchtet grün: Jetzt dürfen wir losfahren. Über das Diensthandy teilt uns das Zugpersonal (in diesem Fall die Zugführerin oder der Zugführer) mit, dass alle Türen geschlossen sind.

Nun fahren wir los. Während der Fahrt müssen wir auf die Signale achten und die geltenden Geschwindigkeiten einhalten. Während der Zugfahrt sind wir immer mit dem Fahrdienstleiter und mit dem Zugpersonal in Kontakt.

Am Zielbahnhof übernimmt dann wieder ein anderer Lokführer.

Nach dem Übergabe-Gespräch mache ich eine Pause.

Der Zug, mit dem wir zurückfahren, steht noch in der Abstellung. Das heißt, dass er an einem Betriebsbahnhof steht und wir ihn noch als Rangierfahrt zum Hauptbahnhof fahren müssen.

Zuerst gehen wir einmal am Zug entlang und schauen, ob alles in Ordnung ist. Wir prüfen die Bremsen an allen Wagen.

Im Führerraum prüfen wir unter anderem die Sicherheitsfahrschaltung (Sifa). Diese überwacht, dass der Triebfahrzeugführer konzentriert bei der Sache ist. Die Sifa ist ein Fußschalter, den man während der Fahrt immer gedrückt halten muss. Alle 30 Sekunden lässt man ihn los. Macht man das nicht, erscheint erst ein Leuchtmelder auf dem Display, dann kommt eine Sprachausgabe oder ein lauter Ton. Reagiert man dann immer noch nicht, leitet der Zug von selbst eine Zwangsbremsung ein.

Ich melde mich nun beim Weichenwärter. Erst wenn dieser die Zustimmung erteilt, dürfen wir losfahren.

Eine Fahrt vom Abstellbahnhof zum Bahnhof nennt man Rangierfahrt. Hier dürfen wir nicht so schnell fahren wie auf freier Strecke, die Höchstgeschwindigkeit beim Rangieren beträgt höchstens 25 km/h. Außerdem muss der Lokführer selbst auf die Signale während der Fahrt achten. Es gibt keine Ankündigung durch Vorsignale wie sonst. Wir fahren den Zug auf das Gleis, das uns vom Weichenwärter genannt wurde.

Bis zur Abfahrtszeit habe ich noch Zeit für eine kleine Pause.

Nun wechseln wir den Führerraum des Triebzuges, um den Führerstand in Fahrtrichtung zu besetzen. Im Führerstand darf ich die Zugdaten wie zum Beispiel Höchstgeschwindigkeit und Länge des Zuges eingeben. Dann führen wir eine Bremsprobe durch. Am Display im Führerstand laden wir zusammen den Fahrplan des Zuges.

Der Zug ist abfahrbereit. Mein Ausbilder schickt eine Zugvorbereitungsmeldung an den Fahrdienstleiter. Sobald wir das grüne Signal sehen und der Abfahrauftrag des Zugpersonals vorliegt, können wir losfahren. Dann geht es zurück zum Heimatbahnhof.