Tagesablauf Binnenschifffahrtskapitän/in

Auf dem Schiff wird viel per Funk kommuniziert, zum Beispiel mit anderen Schiffen. Daher ist Funken ein eigenes Unterrichtsfach. Im Laufe meiner Ausbildung mache ich zudem einen speziellen Funkschein für die Binnenschifffahrt.

Im Berufskolleg gibt es einen Flachwasser-Fahrsimulator, mit dem ich unter anderem das Funken übe. Was der Simulator noch so kann, zeige ich dir später.

Es gibt verschiedene Arten von Funkgesprächen, wie ein Notfallgespräch. Das darf ich nur absetzen, wenn eine dringende Gefahr für Menschen oder das Schiff besteht.

Draußen am Übungsschiff messe ich jetzt den Tiefgang. Dazu trage ich Handschuhe und eine Rettungsweste. Tiefgang ist der Teil des Schiffs, der unter der Wasserlinie im Wasser liegt. Anhand des Tiefgangs kann ich berechnen, wie viele Tonnen das Schiff geladen hat.

Mit einem Eichmeter, das aussieht wie ein langes Metermaß, messe ich die Eichmarkierung an der Wasserlinie. Da ich hier auf einem Übungsschiff bin, ist die Wasserlinie simuliert. Ein Schiff hat dazu mehrere Eichmarkierungen, zwei hinten, zwei mittig und zwei vorne, jeweils auf Steuer- und Backbordseite. Steuerbord ist rechts, Backbord ist links.

Zurück im Klassenzimmer steht jetzt Streckenkunde auf dem Plan. Damit finde ich draußen auf dem Wasser immer heraus, wo ich gerade bin. Momentan schauen wir uns den Rhein genauer an. Mein Lehrer erklärt uns den Rhein als Teil des Mitteleuropäischen Wasserstraßennetzes.

Auf dem Rhein beispielsweise gibt es verschiedene Markierungen an den Ufern, die die den Kilometerstand anzeigen.

Auf dem Schiff gibt es die Möglichkeit, die aktuelle Position elektronisch zu erfragen. Trotzdem sollte ich das auch ohne Technik ermitteln können.

So, jetzt bin ich zurück im Simulator, der übrigens so aufgebaut ist wie ein Steuerhaus eines Schiffs. Dazu gehören unter anderem das Ruder, elektronische Karten und das Radar. Auf den Fenstern vor mir wird eine Wasserstraße angezeigt. Mein Lehrer ist auch hier und gibt mir verschiedene Situationen vor, die ich jetzt übe.

Beispielsweise soll ich das simulierte Schiff aus dem Hafenbereich ins Binnengewässer manövrieren. Dabei muss ich einige Punkte beachten, zum Beispiel die Einwirkungen von fließenden Gewässern auf das Schiff sowie Länge und Gewicht des Schiffs.

Danach mache ich Mittag.

Alles klar, der Unterricht ist jetzt vorbei. Ich nutze die Zeit, um am Laptop noch etwas an einer Präsentation zu arbeiten, denn ich soll ein Referat über meinen Ausbildungsbetrieb in der Schweiz halten.

Der Vortrag soll genau drei Minuten dauern und die Präsentation soll aus fünf Folien bestehen. Gar nicht so einfach, alles in so kurzer Zeit zu erklären. Die Infos, die ich brauche, habe ich in einem Ordner. Natürlich kann ich auch im Internet recherchieren.

Okay, ich hab's! Jetzt mache ich Feierabend. Ich hoffe, es hat dir gefallen.

Bis bald!