Tagesablauf Beamt(er/in) – Justizvollzugsdienst (mittlerer Dienst)

Nachdem alle Gefangenen versorgt sind, dürfen sie entscheiden, ob sie im Haftraum bleiben oder am Hofgang teilnehmen. Wer auf den Hof möchte, muss sich bei uns abmelden und folgt mir nach draußen. Zunächst kontrolliere ich, ob verbotene Gegenstände auf dem Hof deponiert wurden. Dann beaufsichtige ich die Gefangenen von einer abgeschlossenen Kabine aus. Dabei arbeite ich sehr konzentriert. Ich muss darauf achten, dass nichts übergeben oder ein Streit begonnen wird.

Anschließend kontrolliere ich die Hafträume einiger Gefangener. Ich sehe zuerst nach, ob alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden. Mit einem Hammer stelle ich fest, ob die Gitterstäbe locker sind und somit beschädigt wurden.

Anschließend suche ich die Kleidung nach unerlaubten Gegenständen ab. Dazu benutze ich einen Sensor, der mir sofort ein Signal gibt, wenn etwas mit der Kleidung nicht stimmt. Ich sehe auch in den Schränken und unter den Betten nach und suche nach Löchern in der Wand. Zuletzt prüfe ich, ob die Notrufanlage intakt ist.

Aus Sicherheitsgründen dürfen Gefangene bestimmte Gegenstände nicht in Besitz haben. Für jeden Gefangenen wird deshalb eine Bestandsliste mit Gegenständen die er in Besitz hat angelegt. Wenn jemand dagegen verstößt und sich beispielsweise von einem anderen Gefangenen einen solchen Gegenstand geben lässt, muss ich das melden.

Ich habe bei der Haftraumkontrolle ein paar Gegenstände gefunden, die gegen die Regeln verstoßen. Das melde ich dann, indem ich am Computer ein Formular ausfülle. Ich trage dazu die Daten der Person ein und vermerke, um welchen Gegenstand es sich handelt.

In der Küche der Justizvollzugsanstalt hole ich das Essen in den dafür vorgesehenen Behältern ab. Dabei achten wir auf die Vorgaben. Wenn jemand beispielsweise Unverträglichkeiten hat, darf das Essen keine Spuren dieser Nahrungsmittel enthalten. Ein Gefangener hilft bei der Essensausgabe. Er schöpft aus den Behältern das Essen auf die Teller und verteilt es an die Gefangenen. Sie können dann im Speiseraum oder im jeweiligen Haftraum essen.

Mein Ausbilder nimmt sich heute noch die Zeit mir zu zeigen, worauf bei einer Außenrunde zu achten ist. Am Ende des Tages läuft jede Beamtin/jeder Beamte das Gelände der Justizvollzugsanstalt ab und prüft diesen Bereich auf Sicherheitsmängel. Dabei trägt er/sie immer eine Waffe. Da ich selbst noch keine Waffe trage, mache ich diese Runde noch nicht alleine. Mein Ausbilder zeigt mir, was ich bei einer Außenrunde besonders kontrollieren muss. Wir prüfen zum Beispiel, ob die Mauern oder der Zaun beschädigt sind.

Danach mache ich Feierabend.