Tagesablauf Asphaltbauer/in

Im Erdgeschoss bereite ich die Bodenplatte für die Verlegung von Isolierungen vor. Ich muss sicherstellen, dass die Fläche möglichst eben ist. Ich streue daher die Ausgleichsschüttung aus. Die besteht aus kleinen Perlite-Kügelchen, die ich mit einer dünnen Holzlatte auf dem Boden verteile. Der Untergrund ist nicht ganz eben. Je nachdem, in welcher Höhe die Isolierung liegen soll, muss ich an manchen Stellen mehr Kügelchen streuen, an anderen weniger.

Um die Geräusche, die beim Begehen der Böden entstehen, zu dämmen, verlege ich Trittschallplatten in einem Raum. Ich achte darauf, die Platten versetzt statt Bund an Bund zu legen. Im Wechsel verlege ich daher eine Platte quer, dann wieder eine längs und so weiter. So erreiche ich eine bessere Dämmung. An den Wänden oder an Kanten muss ich die Platten noch passend zurechtschneiden. Hierfür verwende ich ein Cutter-Messer.

Meine Kollegen füllen den heißen Gussasphalt direkt vom Transporter in Holzeimer ab. Den Transporter nennt man Gussasphaltkocher. Dann werden die Eimer mit einem kleinen Aufzug an der Außenwand in den fünften Stock transportiert, wo ich sie entgegennehme.

Mit einer Schultertrage, bestehend aus einer Holzstange und zwei Eisenketten, kann ich die randvollen Eimer an Ort und Stelle bringen. Pro Seite trage ich auf diese Weise etwa 25 Kilo Gussasphalt, der eine Temperatur von 230°C hat. Das ist anstrengend und schweißtreibend, deshalb wechseln wir uns ab.

Für den Asphaltbau schütte ich die heiße Masse aus den Eimern auf den Boden. Dabei setze ich immer ein Stück über der Linie an, wo der bereits eingebaute Asphalt endet. Mit dem hölzernen Spachtel schiebe ich jetzt die dickflüssige Masse zuerst von mir weg und dann wieder zu mir her. Die Kunst ist, mit der zähen Masse eine ebene Fläche zu streichen. Um das Maß zu kontrollieren, legen wir regelmäßig eine Setzlatte auf die frisch asphaltierte Fläche. Jetzt habe ich mir meine Mittagspause verdient.

Nun reibe ich die frisch asphaltierte Oberfläche ab. Als Erstes bestreue ich den noch heißen Gussasphalt mit feinem Quarzsand, den ich dann mit einer Datsche einarbeite, so dass alle Poren der Oberfläche verschlossen werden. Ich achte darauf, dass keine freien Stellen entstehen. Der Sand ist unter anderem wichtig dafür, dass der Kleber für die Bodenbeläge, beispielsweise Fliesen, genügend Haftung hat. Glatte Flächen lassen sich nämlich schlecht verkleben.

Jetzt kann ich nach Hause gehen.