Tagesablauf Änderungsschneider/in
Hallo, ich bin Darlene.
Ich bin im ersten Ausbildungsjahr als Änderungsschneiderin. Meine Aufgaben sind Anpassungen und Ausbesserungen an Kleidungsstücken. Ich sorge dafür, dass die Lieblingsstücke der Kundinnen und Kunden perfekt sitzen und lange halten.
-
7:15 - 8:45 Uhr: Knopflochstich üben
1/6
In der Änderungsschneiderei benutzen wir verschiedene Nähmaschinen, nähen aber auch viel mit der Hand.
Es gibt viele Arten von Stichen und Nähten. Ein wichtiger Stich, den ich beherrschen muss, ist der Knopflochstich. Dieser Stich wird sehr viel bei aller Art von Änderungen verwendet, aber auch bei offenen Kanten, so kann der Stoff nicht ausreißen.Damit die Stiche gerade und gleichmäßig werden, übe ich den Knopflochstich bis zur Perfektion. Das mache ich oft morgens für ein paar Minuten, bevor wir Kundenaufträge erledigen.
-
8:45 - 9:30 Uhr: Anzughosen kürzen - Hosensäume auftrennen
2/6
Heute kürze ich Anzughosen ein. Die Länge wurde am Kunden abgesteckt.
Als Erstes markiere ich die neue Länge mit Schneiderkreide. Dann messe ich die Schrittlänge und notiere sie. So werden beide Hosenbeine gleich lang und ich kann es später beim Umnähen kontrollieren.
Der Hosensaum, also die untere Kante des Hosenbeins, wird aufgetrennt und ich entferne die zur Verstärkung dort eingenähten Stoßbänder. Die nähe ich nach dem Kürzen wieder ein.
-
9:30 - 12:15 Uhr: Zuschneiden und versäubern
3/6
Schnipp! Jetzt kürze ich die Beine auf die angezeichnete Länge. Mit der großen Schneiderschere geht das schnell und genau. Damit der Stoff an der Schnittkante nicht ausfranst, verwende ich die Versäuberungsmaschine. Sie schneidet herausstehende Fäden ab und verhindert ein Ausfransen der Stoffkante.
Bevor ich die Stoßbänder vernähe, mache ich eine Mittagspause.
-
12:15 - 13:00 Uhr: Stoßbänder einnähen
4/6
Die Stoßbänder nähe ich jetzt wieder auf den gekürzten Hosensaum auf. Sie sind aus robusterem Stoff und stehen unten an der Kante der Hose ca.2 Millimeter heraus. Dadurch schützen sie den feinen Stoff der Hose vor Abnutzung durch Reibung, beispielsweise an den Schuhen oder am Boden. Außerdem ziehen sie mit ihrem Gewicht den Stoff nach unten und die Hose fällt schöner.
-
13:00 - 14:30 Uhr: Umbügeln und umnähen
5/6
Um den Saum sauber hoch nähen zu können, bügle ich die Kanten der Hosenbeine um. Wichtig ist, dass das Stoßband gleichmäßig unten heraussteht. Das Nähen des Saumes erfolgt "von links", also auf der Innenseite der Hose.
Mit einem sogenannten Blindstich nähe ich den umgeschlagenen Stoff innen fest. Diese spezielle Nähtechnik sorgt dafür, dass die Naht von außen so gut wie nicht sichtbar ist.Wenn ich damit fertig bin, sind die Hosen fertig gekürzt und der Kunde kann sie abholen.
Jetzt bist du gefragt!
-
14:30 - 16:45 Uhr: Hose umarbeiten und reparieren
6/6
Viele Menschen möchten teure Kleidung oder Lieblingsstücke auch dann weiter tragen, wenn sie nicht mehr optimal passen.
In diesem Fall ist dem Kunden die Hose zu eng geworden. Deshalb nähe ich am Bund zwei dreieckige Stoffstücke ein. Dafür werden die seitlichen Nähte ein Stück aufgetrennt und die keilförmigen Stoffstreifen eingenäht. So passt die Hose wieder. Da auch der Reißverschluss defekt ist, trenne ich diesen noch heraus und nähe einen neuen ein.
Fertig, für heute kann ich Feierabend machen!
Stand: