Tagesablauf Binnenschiffer/in

Im Steuerstand unseres Schiffes richte ich alle für die Navigation wichtigen Geräte ein. Von hier aus wird mein Schiffsführer das Schiff steuern. Ich schalte das automatische Schiffsidentifikationssystem mit Wasserstraßenkarte ein. Auf dem Bildschirm sehen wir alle anderen Schiffe. Außerdem überprüfe ich, ob unser Radar funktioniert, die Positionslichter leuchten, die Ruderanlage läuft und auch die Funkgeräte an sind. Wenn alles passt, sage ich dem Schiffsführer Bescheid, dass es losgehen kann.

Ich begleite heute den Schiffsführer und sorge dafür, dass während der Fahrt alles glatt läuft. Ich räume Seile und Kabel weg. Im Anschluss reinige ich das Schiff mit einem Wasserschlauch und einem Besen. Bei längeren Fahrten entroste ich Teile des Schiffes mit speziellen Mitteln. Meine Aufgaben sind je nach Jahreszeit und Wetter unterschiedlich. 

Jetzt bin ich mit der Einsatzbegleitung fertig und mache Mittagspause. 
 

Jetzt kümmere ich mich um die Verholwinden. Das sind große Winden mit Stahlseilen. Mit diesen kann man das Schiff festmachen oder an der Liegemauer bewegen. Mit einem Lappen entferne ich das alte, überschüssige Fett und schmiere alle beweglichen Teile mit der Fettpresse neu. Die schmutzigen Tücher entsorge ich im Sondermüll. Bei dieser Aufgabe trage ich Handschuhe, Sicherheitsschuhe und meine Schwimmweste. Mit meinem Schiffsführer stehe ich immer über Funk in Verbindung.

Für unseren Einsatz müssen wir heute durch eine Schleuse fahren. Eine Schleuse verbindet die Abschnitte eines Flusses, wo durch Staustufen ein großer Höhenunterschied vorhanden ist. Das Wasser in der Schleuse wird angehoben oder abgesenkt. Damit das sicher geht, muss ich das Schiff mit Tauen an den Pollern der Schleuse festmachen. Das ist ganz schön anstrengend. Gut, dass ich körperlich fit bin! Hierbei trage ich sogenannte Trossen-Handschuhe wegen der Verletzungsgefahr. Während das Wasser abgelassen wird, bleibe ich an Deck und überwache den Vorgang. Dann können wir weiterfahren.

Wir sind wieder an der Anlegestelle. Ich arbeite im öffentlichen Dienst, da sind unsere Einsätze immer am späten Nachmittag beendet. Das unterscheidet uns von der freien Wirtschaft. 

Ich mache das Schiff an der Anlegestelle fest. Dann überprüfe ich, ob alle Maschinen ausgeschaltet sind und schließe den Maschinenraum ab. Ich schließe auch den Steuerstand ab. Außerdem hänge ich eine Nachtlampe an das Schiff. So bleibt es auch in der Dunkelheit für vorbeifahrende Binnenschiffe sichtbar. 

Jetzt mache ich Feierabend!