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Job inside: Orgelbauer/in

Altes bewahren und Neues schaffen

Johannes (24) ist im dritten Ausbildungsjahr zum Orgelbauer bei Orgelbau Hubert Fasen in Oberbettingen in Rheinland-Pfalz. Im Interview berichtet er von seinem Arbeitsalltag zwischen Werkstatt und Kirchen.

Porträtfoto von Johannes

Johannes:

Orgelbauer

"Man sieht, was man getan hat, und im Endeffekt überdauern uns die Werke auch."

(Johannes)

planet-beruf.de: Die Ausbildung zum Orgelbauer dauert mit dreieinhalb Jahren vergleichsweise lange. Warum hast du dich dafür entschieden?

Johannes: Ich bin quasi mit dem Orgelbau aufgewachsen. Da mein Vater einen eigenen Betrieb im Orgelbau hat, konnte ich früh schon Einblicke gewinnen. Es ist ein sehr abwechslungsreicher Beruf und man hat die Möglichkeit, sich gestalterisch auszuleben. Ich persönlich arbeite gerne mit Holz. Ich fertige zum Beispiel Holzpfeifen oder Raster an, in denen die Pfeifen stehen. Dafür schneide ich das Holz zu, hoble es auf die passende Dicke und bohre Löcher in einem gewissen Abstand hinein. Man sieht, was man getan hat, und im Endeffekt überdauern uns die Werke auch.

planet-beruf.de: Wie sieht der praktische Teil der Ausbildung aus? Arbeitest du immer in der Werkstatt?

Johannes: Nein, ich bin ungefähr 65 Prozent der Zeit unterwegs und arbeite vor Ort in der Kirche, wo das Instrument steht. Dadurch wird das Material durch den Transport nicht so beansprucht. Im Sommer gibt es auch Wartungstouren über mehrere Wochen, wo man Orgeln wartet und neu stimmt. Da ist man auch viel unterwegs.

planet-beruf.de: Und wie sieht ein typischer Arbeitstag bei dir aus?

Johannes: Einen typischen Arbeitstag gibt es eigentlich nicht, die Aufgaben sind sehr verschieden. Aber bei den Wartungstouren ist der Ablauf schon geregelt: Um 7:00 Uhr ist Arbeitsbeginn. In der Werkstatt bekommt man die Information, welche Orgeln an dem Tag gewartet werden. Mit dem Werkzeug im Auto fährt man dann zur Kirche und stimmt die Instrumente. Ein großer Arbeitsbereich sind auch Reinigungen. Die Pfeifen und Holzteile werden ausgebaut und gesäubert. Am Ende stellt man den Klang jeder Pfeife passend für den Raum ein.

planet-beruf.de: Jetzt haben wir ein gutes Bild davon, was du so machst. Was sollte man denn für die Ausbildung mitbringen?

Johannes: Man sollte auf jeden Fall ein Interesse für das Instrument mitbringen, entweder aus technischer oder musikalischer Sicht. Technisches Verständnis braucht man zum Beispiel, um Konstruktionspläne zu lesen und umzusetzen. Ein gutes Gehör ist auch wichtig.

Das Wichtigste zum Beruf

Tätigkeiten: Orgelbauer/innen reparieren und warten Orgeln, stellen aber auch neue Instrumente her.

Ausbildungsform: duale Ausbildung in Betrieb und Berufsschule

Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre

Zugangsvoraussetzungen: Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

So geht es weiter

Nach der Ausbildung hast du verschiedene Möglichkeiten dich weiterzuentwickeln. Es gibt z.B. die Weiterbildung zum/r Orgelbauermeister/in oder zum/r Techniker/in der Fachrichtung Holztechnik.

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