Job inside: Chemikant/in
Verantwortung im Labor
Vitali ist im 3. Ausbildungsjahr seiner Ausbildung zum Chemikanten. Bei der Trevira GmbH in Guben stellt er Kunststoffgranulat her und überwacht die Anlagen.
Vitali:
Chemikant
Chemie, Mathe und Physik sind für die Ausbildung die richtige Basis
Zuerst hat Vitali eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten angefangen. Die Arbeit im Büro war aber nichts für ihn. Mit Unterstützung der Berufsberatung fand er eine Alternative passend zu seinen Stärken.
"Ich bin handwerklich geschickt und hatte immer sehr gute Noten in Chemie, Mathe und Physik. Außerdem wollte ich Verantwortung übernehmen", erzählt er. Genau das braucht er für die Ausbildung zum Chemikanten. Auch technisches Verständnis ist wichtig, um die komplexen Anlagen fachgerecht bedienen zu können. "Man sollte gerne mit anderen Menschen zusammenarbeiten und sich gut verständigen können", ergänzt Vitali. "Die Produktionsabläufe funktionieren nur reibungslos, wenn sich die Mitarbeiter/innen untereinander absprechen und gegenseitig helfen."
Grundlagen beherrschen
"In der Grundbildung haben wir im Labor Stoffdichten analysiert."
(Vitali)
Das 1. Ausbildungsjahr hat Vitali nicht im Betrieb verbracht, sondern im Berufsbildungszentrum (BBZ). "In der viermonatigen Grundbildung haben wir im Labor z.B. Stoffdichten analysiert und an kleineren Anlagen gearbeitet", berichtet Vitali. Danach war er im Chemischen Verfahrenstechnikum des Berufsbildungszentrums. Dort hat er gelernt, größere Anlagen, die komplett aus Glas bestehen, zu bedienen. Erste Einblicke in die Berufspraxis bekam er während seines anschließenden Praktikums bei der Trevira GmbH. Dort arbeitet er seit seinem 2. Ausbildungsjahr.
Verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen
Inzwischen hat Vitali schon fast jeden Bereich im Betrieb durchlaufen. Am liebsten arbeitet er an der Anlage, an der das Kunststoffgranulat hergestellt wird. Dort laufen die Produktionsprozesse nicht vollautomatisch. Daher beaufsichtigt er mit seinen Kollegen als Anlagenfahrer im Leitstand permanent die Abläufe am Computer. Ein Außenmann bzw. eine Außenfrau unterstützt ihn dabei. Diese/r schließt z.B. an der Anlage Ventile oder gibt dem Granulat chemische Zusatzstoffe hinzu.
Während der Produktion entnimmt Vitali mehrmals Proben und analysiert sie im Labor. Er bestimmt z.B. die Helligkeit des Granulats oder ob es während des Herstellungsprozesses zu Verunreinigungen oder sonstigen unerwünschten Einwirkungen gekommen ist. In diesem Fall muss er die Produktionsfehler beheben. Außerdem wartet er die Anlage, damit sie einwandfrei funktioniert.
Sicherheit geht vor
Am Arbeitsplatz gelten zahlreiche Schutzmaßnahmen. An der Anlage sind z.B. nicht explosionsgeschützte Geräte wie Handys verboten. "Beim Produktionsprozess kommt Alkohol zum Einsatz, der schnell entflammbar ist", erklärt Vitali. "Das Verbot verringert die Gefahr, dass Funken Explosionen oder Brände auslösen."
Zu den Kleidervorschriften gehören Schutzjacken und Sicherheitsschuhe mit Stahlkappen sowie bestimmte Handschuhe für verschiedene Tätigkeiten: robuste Handschuhe für die Arbeit mit Eisenmaterial, Säureschutzhandschuhe für Chemikalien und Schmelzhandschuhe für sehr heiße Stoffe über 200°C oder 300°C. Wenn Vitali Schmelzproben entnimmt, trägt er außerdem einen silbernen Wärmeanzug und ein Visier.
Zukunftspläne
Als Jugendausbildungsvertreter ist Vitali schon im Einsatz. Nach der Ausbildung will er sich weiterqualifizieren. "Mich interessiert eine Weiterbildung im Wach- und Sicherheitsgewerbe zum Sicherheitsbeauftragten im Bereich Werkschutz. Denn als Mitglied im Katastrophenschutz und beim Deutschen Roten Kreuz habe ich auch privat viel mit Sicherheit zu tun."
Das Wichtigste zum Beruf
Tätigkeiten: Chemikantinnen und Chemikanten steuern und überwachen Maschinen und Anlagen, mit denen chemische Erzeugnisse hergestellt, abgefüllt und verpackt werden. Sie stellen z.B. Pharmazeutika, Farben und Lacke, Düngemittel oder Wasch- und Reinigungsmittel her.
Ausbildungsform: dual in Betrieb und Berufsschule
Dauer: 3,5 Jahre
Zugangsvoraussetzungen: Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben. Die Betriebe stellen überwiegend Bewerber/innen mit mittlerem Bildungsabschluss ein.
Stand: