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SOZIAL-Ausbildungsberuf: Logopäde/Logopädin

Beruflich Menschen helfen

Tom wird Logopäde. Dabei kombiniert er seine Leidenschaft für Musik und seine soziale Ader. Er befindet sich im 2. Ausbildungsjahr beim privaten Bildungsträger DPFA in Dresden und ist von seiner Berufswahl überzeugt.

Porträtbild von Tom

Tom:

Logopäde

Logopädie bedeutet Sprecherziehung. Das wird häufig mit der Therapie von Sprachfehlern bei Kindern in Verbindung gebracht. Tom ist es wichtig klarzustellen, dass das nicht der einzige Aspekt ist: "Wir kümmern uns auch um erwachsene Patienten, die beispielsweise einen Schlaganfall hatten und wieder neu lernen müssen zu sprechen. Außerdem sind wir Ansprechpartner bei Schluckstörungen. Genauso sind wir für Menschen da, die beruflich ihre Stimme häufig gebrauchen und dabei stark strapazieren, wie zum Beispiel Lehrkräfte oder Schauspieler/innen."

Vorbereitung aufs Arbeitsleben mit Theorie und Praxis

Die schulische Ausbildung zum Logopäden bzw. zur Logopädin dauert drei Jahre. In dieser Zeit machen die Auszubildenden unterschiedliche Praktika, die vier bis zwölf Wochen dauern können. Das erste Praktikum ist interdisziplinär: Es erfolgt in einem Gebiet, das zwar etwas mit der Logopädie zu tun hat, aber noch nicht direkt in einer Logopädiepraxis. Tom hat es in einem Hörgerätezentrum absolviert. "Es war interessant zu sehen, wie das Sprechen durch schlechtes Hören beeinträchtigt wird", berichtet er. In einem weiteren Praktikum konnte er einer Logopädin bei der Arbeit über die Schulter schauen. Als Nächstes steht nun ein Therapiepraktikum an. Hier wird er das erste Mal Patienten behandeln.

Im Schulunterricht wird die dafür notwendige Theorie vermittelt. Dort lernt Tom alles rund um die Sprech- und Sprachförderung sowie den menschlichen Körper, vor allem im Hals-Nasen-Ohren-Bereich.

Mit Kreativität zum Therapieerfolg

"Viele Übungen, die wir mit Patienten durchführen, vermitteln wir mithilfe von Spielen."

(Tom)

"Viele Übungen, die wir mit Patienten durchführen, vermitteln wir mithilfe von Spielen. Dafür brauchst du Kreativität", meint Tom. Hier möchte er auch seine musikalischen Fähigkeiten einbringen, er spielt Viola und Klavier. Denn vieles kann man auch mit Musik umsetzen. Gerade ältere Menschen finden häufig übers Singen wieder zurück zur Sprache.

"Eine weitere wichtige Eigenschaft für diesen Beruf ist Einfühlungsvermögen", sagt er. Es geht ihm darum, auf Menschen zuzugehen und ihnen zuzuhören. So kann er ein Gefühl dafür entwickeln, was ein Patient wirklich braucht. "Daneben brauche ich aber auch Durchsetzungsvermögen, um die Patienten bei den Übungen gut anleiten zu können", erklärt Tom.

Berufswahl vom Umfeld positiv aufgenommen

"Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass es tatsächlich sehr wenige Männer gibt, die diese Ausbildung machen", berichtet Tom. Er spricht sich deutlich für Männer in diesem Beruf aus: "Es ist gerade für Kinder gut, wenn es im sozialen Bereich sowohl weibliche als auch männliche Bezugspersonen gibt", erklärt er. Sein Umfeld reagierte überwiegend positiv auf seine Berufswahl. Tom stellte aber fest, dass er oft erklären muss, was der Beruf überhaupt beinhaltet. Ihm ist es wichtig zu vermitteln, dass es eine für unsere Gesellschaft wichtige Aufgabe ist, weil man Menschen hilft, die ernsthaft erkrankt sind.

Das Lernen geht weiter

Nach der Ausbildung ist es ganz wichtig, Arbeitserfahrung zu sammeln und sich weiterzubilden. "Was wir in der Schule lernen, ist nur die Basis", stellt Tom klar. Die Arbeit kann an unterschiedlichen Orten stattfinden, z.B. in Krankenhäusern, Logopädiepraxen, Sprachheilkindergärten oder Förderschulen. Tom würde gerne einmal am Theater und an der Oper arbeiten, um den Darstellerinnen und Darstellern dabei zu helfen, ihre Stimmen richtig einzusetzen. "Wenn das nicht klappt, ist es auch nicht schlimm, denn für mich ist es einfach ein große Freude, mit Menschen zusammenzuarbeiten", lacht er.

Das Wichtigste zum Beruf

Ausbildungsform: schulische Ausbildung an Berufsfachschulen

Dauer: 3 Jahre

Zugangsvoraussetzungen: Vorausgesetzt wird in der Regel ein mittlerer Bildungsabschluss.

So kann es nach der Ausbildung weitergehen

Durch Weiterbildungen bringt man sein Fachwissen auf den neuesten Stand. Mithilfe von Aufstiegsweiterbildungen, wie z.B. Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen, kannst du eine Führungsposition erlangen. Auch ein Studium ist möglich. Wenn man eine Hochschulzugangsberechtigung hat, kann man einen Bachelorabschluss im Studienfach Logopädie, Sprachtherapie erwerben. Mit Berufserfahrung kannst du dich auch selbstständig machen.

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