MINT-Ausbildungsberuf: Maschinen- und Anlagenführerin - Textiltechnik
Ran an die Maschine!
Jessica (25) arbeitet als Maschinen und Anlagenführerin mit dem Schwerpunkt
Textiltechnik bei der Firma Polyvlies Franz Beyer GmbH in Hörstel-Bevergern.
Hier erzählt sie, welche Aufgaben sie hat und was sie für ihre Zukunft plant.
![Porträtbild von Jessica](/fileadmin/_processed_/f/a/csm_308843_mint_06_ip-1_r_ros_b1aa3261ed.jpg)
Foto: Polyvlies Franz Beyer GmbH
Jessica:
Maschinen- und Anlagenführerin – Textiltechnik
![Jessica überprüft das Produkt mit einem Messgerät.](/fileadmin/_processed_/6/a/csm_308845_mint_06_ip-3_r_ros_neu_08a2393248.jpg)
"Ich hatte schon immer viel Spaß am
handwerklichen Arbeiten."(Jessica)
planet-beruf.de: Warum hast du dich für die zweijährige Ausbildung entschieden?
Jessica: Vor der Ausbildung habe ich als Produktionshelferin gearbeitet. Die großen Maschinen und die Prozesse bei der Vliesproduktion haben mich beeindruckt. Vlies ist ein Stoff, der auf verschiedene Arten hergestellt wird und unterschiedliche Eigenschaften hat. Ich hatte schon immer viel Spaß am handwerklichen Arbeiten und fand es einfach interessant, wie man die Anlagen einrichtet.
planet-beruf.de: Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei dir aus?
Jessica: Zuerst kontrollieren meine Kollegen und ich alles und bereiten den aktuellen Auftrag vor. Dann starten wir die Produktion. Mehrere Maschinenführer und Produktionshelfer arbeiten an einer Anlage. Je nach Auftrag stellen wir Platten oder Rollen aus Vlies her. Diese können zwischen fünf und 800 Kilogramm wiegen, je nach Anlage und Auftrag. Wir haben Anlagen für Feinfaservliese, die sehr dünn und leicht sind, und auch Anlagen, die schwere Vliesstoffe produzieren. Am Ende verpacken wir die Vliese und liefern sie an die Kunden. Die Produktionsplanung ist komplett digital. Deshalb kann ich über ein Programm auf die Aufträge zugreifen.
planet-beruf.de: In deinem Beruf gibt es mehr Männer als Frauen. Wie ist das für dich?
Jessica: Wenn man Spaß am handwerklichen Arbeiten hat und technisches und mechanisches Verständnis mitbringt, kommt man gut zurecht. Ich fände es schön, wenn mehr Frauen in dem Beruf arbeiten würden, denn mir gefällt er gut.
![Jessica arbeitet an einer Steueranlage für die Produktion.](/fileadmin/_processed_/7/7/csm_308844_mint_06_ip-2_r_ros_hoch_0bcf9d11e8.jpg)
planet-beruf.de: Welche Stärken braucht man sonst noch?
Jessica: Ich muss sehr viel rechnen, also ist Mathe wichtig. Man sollte auch Geduld haben. Wenn zum Beispiel der Vliesstoff in der Anlage abreißt, muss er wieder verbunden werden, damit die Produktion weiterlaufen kann. Wenn ich dann hektisch werde, geht meistens etwas schief. Da muss ich Ruhe bewahren. Man sollte auch zuverlässig sein. Als Maschinenführerin muss ich Mitarbeiter einteilen und da sein, falls etwas passiert. Wenn es zum Beispiel eine Störung gibt, muss ich schnell und selbstständig handeln.
planet-beruf.de: Hast du schon Pläne, wie es bei dir beruflich weitergehen soll?
Jessica: Ich möchte erstmal etwas Berufserfahrung sammeln. Später möchte ich gerne noch die Weiterbildung zur Industriemeisterin der Fachrichtung Textilwirtschaft machen. Mein Betrieb würde mich dabei unterstützen.
So kann es nach der Ausbildung weitergehen
Du hast deine Ausbildung als Maschinen- und Anlagenführerin mit dem Schwerpunkt Textiltechnik erfolgreich abgeschlossen? Unter bestimmten Bedingungen kannst du deine Ausbildung in dem darauf aufbauenden Ausbildungsberuf Produktionsmechaniker/in - Textil fortsetzen. Sprich mit deinem Ausbildungsbetrieb.
Möglichkeiten für junge Menschen mit Behinderungen oder Einschränkungen
Wenn du keine reguläre Ausbildung machen kannst, gibt es Fachpraktiker-Ausbildungen mit weniger hohen Anforderungen und besonderen Regeln. Frage dazu die Berufsberatung oder die Beratung für berufliche Rehabilitation und Teilhabe.
Die Berufsberatung informiert dich auch zu Unterstützungsangeboten während der Ausbildung. Hier kannst du einen Termin vereinbaren: Kontaktformular der Bundesagentur für Arbeit.
Mehr Infos dazu findest du unter Berufe für Menschen mit Behinderungen.
Fakten zur Ausbildung
Ausbildungsform: dual in Betrieb und Berufsschule
Dauer: 2 Jahre
Zugangsvoraussetzungen: Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben. Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit Hauptschulabschluss oder mittlerem Bildungsabschluss ein.
Alternativen z.B.:
- Maschinen- und Anlagenführer/in mit einem anderen Schwerpunkt, z.B. Druckweiter- und Papierverarbeitung
Mehr Infos findest du unter Berufe A-Z.
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