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MINT-Weiterbildung: Abwassermeister/in

Alles rund ums Abwasser

Michaela kümmert sich um das, was wir alle täglich produzieren: Abwasser. Sie ist in der Kläranlage Schwabach dafür verantwortlich, dass Abwässer gereinigt und sauber wieder eingespeist werden. Auch bei Hochwasser muss sie eingreifen.

Porträtbild von Michaela

Michaela:

Abwassermeisterin

Eine vielseitige Arbeit

"Ab der Klospülung sind wir zuständig", erklärt Michaela mit einem Grinsen. Abwasser aus Wohnhäusern, Hotels oder Fabriken fließt durch die Rohre in einen unterirdischen Kanal mit verschiedenen Auffangbecken. Von dort gelangt es in die Kläranlage, wo es gereinigt wird. Das saubere Wasser wird anschließend wieder in die Umwelt entlassen. Dieser Vorgang besteht aus vielen einzelnen Tätigkeiten: Es werden zum Beispiel regelmäßig Proben des Abwassers genommen. Sind giftige Stoffe enthalten, suchen Michaelas Mitarbeiter/innen nach der Ursache. Ist ein Rohr verstopft oder läuft ein Kanaldeckel über, ist das Team ebenfalls zur Stelle. Auch die technischen Geräte der Anlage, zum Beispiel Wasserpumpen, werden ständig überprüft und gegebenenfalls repariert.

Begeisterung für Wasser von klein auf

Das Wasserwerk mit seinen Schiebern, die man auf- und zudrehen kann und dadurch steuert, wie viel Wasser durchs Rohr fließt, hat Michaela schon als Kind fasziniert. Denn da hat ihr Vater gearbeitet und sie ab und zu mitgenommen. Nach der Schule machte sie eine Ausbildung in einer Sondermüllanlage. Dort hatte sie zunächst mit Abfall, dann mit Abwasser zu tun. Nach ihrer Ausbildung wechselte sie zur Kläranlage nach Schwabach. "An der Kläranlage wurde gerade viel modernisiert. Schieber sind jetzt zum Beispiel elektronisch gesteuert und zur Überwachung des Kanals setzen wir Drohnen ein. Das hat mich sehr interessiert."

Mehr Verantwortung durch Weiterbildung

Die Weiterbildung zur Abwassermeisterin machte Michaela nebenberuflich. Für eineinhalb Jahre fuhr sie eine Woche pro Monat zum Bildungszentrum der Bayerischen Verwaltungsschule (BVS) in Lauingen. Dort lernte sie unter anderem rechtliche Vorgaben und Personalführung. Es wurden auch Sicherheitsvorkehrungen und mögliche Probleme, die in Kläranlagen auftreten, besprochen: "Bei trockenem Wetter sollte das Auffangbecken im Kanal zum Beispiel immer leer sein, damit es bei Regenwetter als Auffangbecken dient. Lasse ich das Becken voll stehen, kann es überlaufen. Dadurch kann beispielsweise Abwasser in die Flüsse gelangen und die Fische sterben. Mein Beruf soll dies verhindern."

24 Stunden in Bereitschaft

"Mir ist wichtig, dass ich selbst entscheide."

(Michaela)

Wenn um Mitternacht ein Gewitter mit Platzregen einsetzt und das Störmelde-Handy klingelt, fahren Michaela oder ihre Mitarbeiter/innen zur Kläranlage und beheben die Störung. Es muss gewährleistet sein, dass die Abwasserreinigungsanlage zu jeder Zeit funktioniert. Manchmal passiert es, dass der Strom auf dem Gelände der Anlage ausfällt. Dann muss schnell gehandelt werden, denn die Kläranlage kann nur für ein paar Stunden eigenen Strom produzieren. "Manche Entscheidungen waren im Nachhinein super, manche nicht. Da muss ich dazu stehen und es nächstes Mal anders machen. Aber mir ist wichtig, dass ich selbst entscheiden kann." Michaela kann außerdem Veränderungen anstoßen: "Ich leite etwas in die Wege, beispielsweise neue Arbeitsprozesse. Später kann ich stolz darauf sein, dass ich diesen Impuls gegeben habe." Bei einer Abwasserbehandlungsanlage inklusive Kanalnetz gibt es immer wieder Veränderungen, da die Abwasserzusammensetzung wechselt oder die Anforderungen verschärft werden.

Leitung vom Büro aus

Michaela steht als Abwassermeisterin nicht selbst im Labor oder im Kanal. Neben der Personalführung und organisatorischen Entscheidungen erstellt sie zum Beispiel Statistiken. Beruflich ist sie angekommen: "Ich will nichts anderes machen! Ich bin für 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr für den Umweltschutz aktiv. Was will man in der heutigen Zeit mehr?"

Weiterbildungen finden

Weiterbildungen wie die zum/zur Abwassermeister/in findest du im BERUFENET im Reiter "Aufstiegsweiterbildung".

Hast du eine Ausbildung abgeschlossen und etwas Berufserfahrung gesammelt, kannst du auch studieren - ohne Abitur zu haben. Die genauen Voraussetzungen erfährst du an der jeweiligen Hochschule.

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